Frage: Schreiattacken in der Nacht

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, auch ich habe eine Frage zum Thema Schlafstörungen: unsere Tochter wird jetzt 9 Monate alt, war immer pflegeleicht und hat seit dem 2. Monat durchgeschlafen. Nun scheint sie einen wahnsinnigen Entwicklungsschub gemacht zu haben, hat innerhalb von 2 Wochen Krabbeln, selbst Sitzen und Hochziehen, Stehen und selbst wieder Hinsetzen gelernt. Auch das Begreifen ihrer Umwelt hat sicher einen ordentlichen Satz getan. Dass sie das nicht alles einfach verarbeiten kann, ist mir klar. Müssen wir es denn vielleicht aus diesem Grund als Phase aushalten, dass sie seit Wochen totale Einschlafschwierigkeiten hat (trotz ruhiger Rituale) und mehrmals in der Nacht wach wird und oft stundenlang (!) schreit, ohne dass wir sie mit irgendwas beruhigen können? Sie steht dann total unter Spannung und zuckt oft auch enorm rum (die Arme zucken richtig nach oben), wovon sie im leichten Schlaf dann auch wieder wach wird. Sie und wir sind mittlerweile sehr angegriffen dadurch. Hilft da nur Augen zu (haha) und durch? viele Grüße aus dem Ländle, Dschain

Mitglied inaktiv - 11.10.2004, 16:17



Antwort auf: Schreiattacken in der Nacht

Liebe Jane, das ist sicher richtig, daß Ihre Tochter im Moment wie alle altersgleichen Säuglinge auch viele Eindrücke zu verarbeiten hat, aber das ist sicher nicht der Grund der nächtlichen Unruhe und des vielen Weinens. Wenn es Zähne sind, dann müssen Sie mit Dentinox und Paracetamol die Probe aufs Exempel machen, aber nicht erst warten, bis Ihre Tochter richtig schreit. Dann hilft das nämlich nicht mehr. Ansonsten müssen Sie sich fragen, ob erste Träume, Ängste, usw. die Ursache sein könnten. Was ist vielleicht tagsüber ganz anders geworden? Es geht also nicht um neue, sondern um belastende eindrücke. Dann muß neben dem liebevollen Einschlafritual auch die Schlafumgebung stimmen. Wo schläft Ihre Tochter? Weit weg von Ihnen? 2 Türen bedeuten für ein Kind weit weg. Ihre Tochter erlebt jetzt erste Vorstellungen von Räumlichkeit. Nehmen sie Ihre Tochter mit zu sich ins Schlafzimmer, wenn es geht mit eigenem Bett. Aber Sie sind dann ganz nah bei ihr und können Sie sofort beruhigen, bevor sie in den schlimmen Schreistreß gekommen ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.10.2004



Antwort auf: Schreiattacken in der Nacht

Hallo! Unsere Süße ist jetzt knapp ein Jahr alt und hat grad wieder mal eine ruhige Nachtphase - Gott sei dank! Bei uns kommen Schreiattacken in der Nacht auch immer mal wieder vor: teils weil sie ihre Eindrücke nachts nicht ganz verarbeitet kriegt, teils weil sie zahnt... Ihren ersten Zahn hat sie mit 10 Monaten gekriegt und sie leidet sehr darunter. Mittlerweile ist der vierte durch. Sie ist in der Regel auch nur schwer zu Beruhigen, schreit und windet sich im Bett, am bestens hilft bei ihr, in den Arm nehmen und Balkonblumen angucken oder ihr Lieblingsbilderbuch... dann kommt sie wenigstens aus diesem Schreikrampf raus und man kann sie mit leisen Liedern wieder in den Schlaf lullen. Wenn eure Tochter wirklich stundenlang schreit und sich gar nicht beruhigen läßt, würde ich aber (nur zur Sicherheit) zum Arzt gehen und abchecken lassen, ob ihr nichts fehlt. Ich habe es bisher auch so gemacht, daß ich Lena ein Paracetamolzäpfchen gegen Schmerzen gegeben habe, wenn sie länger als eine Stunde geschrien hat und Osanit und Dentinox nicht geholfen haben. Mein KiArzt meinte, das sei okay. Ansonsten hilft wirklich nur: durchhalten! Starke Nerven wünscht Claudia

Mitglied inaktiv - 12.10.2004, 07:49



Antwort auf: Schreiattacken in der Nacht

Danke Claudia, ich vermute das mit der Phase auch. Schmerzen hat sie sicher nicht, das würde sich anders anhören bzw. äußern. Sie ist dann einfach hoffnungslos überdreht und natürlich eigentlich auch total müde und erholungsbedürftig - da beißt die Katze sich dann irgendwann in den Schwanz. Mal sehen, was der Doc meint. Aber es beruhigt auch, von anderen Ähnliches zu hören... Viele Grüße zurück, Jane

Mitglied inaktiv - 12.10.2004, 22:42