L.Hr. Dr. Posth, unsere T., 31 Mon, forumsgem. wurde von 20 b. 28 Mon. fremdbetr. Relativ sanfte Abl., hat nie geweint, durfte schnell gehen, ohne Probleme. Seit Sommer geh ich nicht mehr arbeiten, haben T. aus Kita rausgen., da sie immer weniger dort bleiben wollte, am Ende der 8 Mon auch Weinen, wollte mich nicht gehen lassen. Seit Dez. 2012 (22 Mon) geht sie für ihr großes Geschäft aufs Klo, seit Sommer tagsüber trocken. Sprachl. weit, Schlafen ist immer schwierig. Nur mit mir. Vater ist seit Juni schlecht verfügbar wg neuem Job, nur am WE. V. sehr liebevoll. Seit Sommer schlägt sie oft, trotzt sehr stark, lässt sich teilweise ablenken. Schläft meistens in unserem Bett ein. Seit ein paar Tagen kann sie auch wieder mit Papa einschlafen, ich sage, ich gehe weg. Dann ist es nach kurzem Jammern ok. Ist das Vorgehen für die LL ok? Wie weit kann ich bei Rückschritten mitgehen? Sie schläft auch nicht mehr bei den Omas, die sie täglich sieht und sehr liebt. Herzl. Dank f. Ihre tolle Arbeit!
von
K.Kult
am 14.10.2013, 11:20
Antwort auf:
schleppende Loslösung/Hauen
Hallo, wenn ich Sie richtig verstehe, dann hat die Regression schon em Ende der Ki-ga-zeit eingesetzt. Die bislang mangelnde Loslösung hat ein Übriges dazu getan. Das erklärt auch die aggressiven Durchbrüche. Sie sind z.T. aber auch der Entwicklung zur Empathie geschuldet, welche in diesem Alter über so genannte Scheinangriffe auf die Bindungspersonen sich ausbildet. Unter dem Stichwort Induktion (gezielter Suchlauf) habe ich Antworten gesammelt, die diesen wichtigen Vorgang in der Entwicklung des Kindes erläutern.
Was die Verfügbarkeit des Vaters angeht, hat sich, wie Sie schreiben, die Situation aktuell verbessert. Da Ihrer Tochter Loslösung fehlt, ist es richtig, diese ein bisschen voranzutreiben. Es ist eher typisch, das sich die Kinder dann besser auf den Vater einlassen, wenn die Mutter als noch sehr starke primären Bindungsperson nicht quasi daneben steht. Für diesen Vorteil ließe sich ein bisschen Jammern aushalten. Mehr Widerstand sollte es aber nicht sein. Die Gemeinsamkeit mit dem Vater muss vom Kind als emotional positiv angesehen werden, sonst macht sie wenig Sinn. Die Schritte zur Selbstständigkeit bei der Großmutter werden spontan wieder einsetzen, wenn die Loslösung besser funktioniert. Viele Grüße und danke für Ihr lob.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 18.10.2013