Frage: Schlafrhythmus

Guten Tag, meine Tochter, 14 Monate, schläft immer noch mit vielen Unterbrechungen, Dauer unabhängig vom Tagschlaf. Mit 12 Monaten habe ich abgestillt, da sie sehr "brustfixiert" war - nachts gab es regelrechte Machtkämpfe, wenn sie die Brust nicht dauernd bekam (begann mit ca. 9 Monaten). Sie hat sehr große Ausdauer und schrie bis zu 3 1/2 Std (!), ohne sich durch etwas anderes beruhigen zu lassen! So ist es immer noch, d.h. jetzt schläft sie ca. jede 10. Nacht mal fast durch (1x aufwachen), nun will sie immer die Flasche und schläft nicht mehr anders ein, 3-6 mal wachwerden oder 3 Stunden Geschrei. Ich verstehe nicht, was die Ursache sein könnte, wir sind verzweifelt! Wir haben gelesen, dass es sich um eine Entwicklungsstörung handeln kann, wenn Kinder in diesem Alter noch keinen Schlafrhythmus haben, würden sie das auch so sehen? Ansonsten entwickelt sie sich normal. Was können wir tun??? LG Niesi

Mitglied inaktiv - 02.05.2005, 12:32



Antwort auf: Schlafrhythmus

Hallo, nach dem Regulationsstörungskonzept, das in der Kinderheilkunde und Säuglingspsychologie im Augenblick etwas favorisiert wird, geht man davon aus, daß alle diese "Unarten" von Sgl. und Kk. weitgehend angeborene Unreifezeichen seien. Es sei nun, so wird angestrebt, die Aufgabe einfühlsam erziehender Eltern, diese Regulationsstörungen zu beseitigen. An den Methoden scheiden sich dann die Geister. In Ihrem Fall sehe ich ein etwas anders gelagertes Problem. Das lange Stillen mit der Macht der Gewohnheit hat den Schlaf-Wachrhythmus auf Säuglingsniveau festgelegt. Nun erwartet Ihre Tochter, daß das auch im zweiten Lebensjahr so bleibt. Auf die Probleme des Langzeitstillen habe ich im Forum unter Protest vieler Leserinnen schon aufmerksam gemacht (Suchlauf unter "Langzeitstillen"). Die Umgewöhnungsphase, die sich fast immer im zweiten Lebenshalbjahr und nach dem 1. Geburtstag einstellt, ist schwierig und verlangt viel Ausdauer und Geduld. Aber es geht nicht anders, als daß Sie jetzt über eine schrittweise Entwöhnung zu einer Strategie der Selbstberuhigung kommen, die auf einer doppelten Basis beruht: Sicherheit in der unmittelbaren Nähe liebevoller Eltern und Verfügung über ein Übergangsobjekt, wie z.B. ein Schnuller oder Schnuffeltuch. Dahin müssen Sie jetzt gelangen mit viel ruhe und Gelassenheit in der Gewißheit, daß dieser Schritt noch allen Eltern gelungen ist. U.U. wechselt man sich als Eltern bei dieser Aufgabe in den Nächten das eine oder andere Mal ab, um einmal wieder richtig durchschlafen zu können. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.05.2005



Antwort auf: Schlafrhythmus

o.T.

Mitglied inaktiv - 04.05.2005, 21:43