Frage: Schiefe Haltung des Kopfes

Hallo Herr Dr. Posth, vielen Dank für Ihre schnelle Antwort vom heutigen Tage. Sie schreiben "es gibt knöcherne Fehlbildungen..., die abgeklärt werden müßten". Da haben Sie mit Sicherheit völlig Recht, nur leider hat uns darauf bisher noch niemand darauf hingewiesen! Er wurde bisher nur "angesehen" und abgetastet. Kann man dabei knöcherne Fehlbildungen erkennen oder müßte er dafür geröngt werden? Er dreht sich seit 2 Tagen vom Bauch auf den Rücken (er wurde übrigens 4 Wochen zu früh geboren). Bisher allerdings nur über eine Seite und zwar komischerweise in die Richtung (über die Seite), in die er den Kopf NICHT schräg hält. Greifen tut er gleichseitig. Danke nochmals. Herzliche Grüße Tanja

Mitglied inaktiv - 27.02.2006, 21:46



Antwort auf: Schiefe Haltung des Kopfes

Liebe Tanja, eine schwerwiegende knöcherne Fehlbildung kann man in der Tat sehen oder ertasten, wenn man weiß, was zu untersuchen ist. Manche Störungen muß man aber unbedingt röntgenologisch abklären (nur z.B. das Klippel-Feil-Syndrom). Die Beurteilung des Knochensystems erfordert kein hohe Strahlenbelastung. Trotzdem muß eine klare Indikation für eine Röntgenuntersuchung vorliegen. Die Frühgeburtlichkeit von 4 Wochen wäre dann "abzuziehen", wenn auch ein passendes Untergewicht vorgelegen hat, also unter 2500g. Daß jetzt die Drehung vom Bauch auf den Rücken gelingt, ist ein gutes Zeichen. Über welche Seite das geschieht, hat auch mit den Muskelspannung im Rumpf und der Kopfhaltung zu tun. Wenn das Drehen also über seine Hinterkopfseite gelingt, dann deshalb, weil in seinem Fall die "Gesichtseite" im Brustmuskelsegment eine höhere Anspannung entwickelt (incl. Kopfnicker) und den Oberkörper hebt. Daran sehen Sie, daß wirklich nur gezielte KG, besser nach Bobath, gezielte Abhilfe schaffen kann. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.03.2006