Frage: schetismus

lieber dr. posth, meine tochter (4,5 Jahre) spricht kein "sch". Seit sie zwei Jahre alt ist, habe ich Kinderärzte und Logopäden immer wieder gefragt, ob das ok ist. Und es hieß immer, das kann noch werden, bis sie vier Ist (manche sagten 5). Jetzt sagt mir die Logopäden, je länger sich so ein Sprachfehler einschleift, umso schwerer ist er wegzukriegen, ich soll ihr meine Tochter einmal vorstellen. Das hab ich getan und sie meinte, ihr fehlt die Reife um das zu üben, weil das wirklich sehr konsequentes Training erfordert, das wegzubekommen. Ich soll im vier Monaten mit einer Therapie beginnen. Ich bin eigentlich nur mehr verwirrt. Schleife ich jetzt vier Monate ein bestehendes Problem ein oder wie ist das? Für Ihre Meinung wäre ich sehr dankbar.

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 10:57



Antwort auf: schetismus

Hallo, die Behauptung, je länger ein Sprachfehler besteht, desto schwerer ist es, ihn zu beseitigen, trifft auf das Entwicklungsalter sicher nicht zu. Denn sonst käme nie ein Selbstkorrektur zustande, und alle Kinder würden ihre Babysprache mehr oder weniger beibehalten. /sch/ ist ein komplexer Laut, eigentlich ein "cluster", der häufig erst zwischen dem 4. und 5. Lebensjahr richtig ausgesprochen wird. Das Zuwarten bis jetzt war also richtig. Wenn es aber bis 5 Jahre keine Tendenz zur Selbstkorrektur gibt, dann ist Sprachtherapie berechtigt und vor dem Schulalter auch noch zeitlich ausreichend durchzuführen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.01.2009