Frage: Rollenmodell

http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/mebboard.php3?step=1&range=20&action=showMessage&message_id=33257&forum=155 Hallo Dr. Posth, ich hätte noch eine Frage zum Rollenmodell.Verstehe ich es richtig,dass der Papa als LLVorbild immer dieselben Dinge mit ihr machen soll?Also bedeutet das dass der Papa immer wenn er da ist mit ihr zum bsp zum wickeln geht u ich das nur mache wenn er nicht da ist?Oder kann man sich abwechseln wenn sie es zuläßt?Das abendliche Zubettgehen klappt mit Papa im Moment besonders gut,sollte er das also immer übernehmen,oder "darf" ich trotzdem noch auch wenn er da ist.Oder führt eben gerade so etwas zu einer Bindungsverwirrung? Und wenn Oma immer die gleiche Aktion übernimmt (tägl. Spaziergang von 30 min + 2 volle Vormittage Betreuung) ist sie dann Ersatzllvorbild?Meine Tochter fragt schon immer nach ihr wenn ich ihr sage,dass jetzt dann der Spaziergang angesagt ist. Vielen vielen Dank für ihre tolle Arbeit hier im Forum VG J.

Mitglied inaktiv - 31.03.2008, 10:12



Antwort auf: Rollenmodell

Hallo, ganz so schematisch, wie Sie das jetzt darstellen, müssen die Rollen natürlich nicht sein. Die Mutter kann immer wieder einspringen, denn sie ist ja feststehende primäre Bezugsperson und für alle Bedürfnisse des Kindes und Ansprüche die Richtige. Der Vater als Loslösungsvorbild kommt quasi dazu und stellt eine sekundäre Bezugsperson dar. Er kann und darf anfangs nicht soviel wie die Mutter, aber mit der Zeit übernimmt er immer mehr Funktionen und wird somit vollständiger Ersatz. Allein durch diese Reihenfolge ergibt sich ein natürliche Hierarchie, und das genügt zur Verhütung einer Bindungsverwirrung. Die Großmutter ist dann Ersatzbezugsperson, wenn das Kind sie voll akzeptiert und sich von ihr trösten lässt und sicher auch einmal wickeln und füttern. Ersatzbezugspersonen sind häufig aber, wie Sie richtig sagen, an bestimmte Aufgaben gebunden, so dass das Kind dann verwirrt ist, wenn diese Person auf einmal etwas tut, was sonst nur die Eltern dürfen. Viele Grüße und danke für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.04.2008