Frage: riechen und greifen

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn ist 2 Janre und 7 Monate alt er ist sehr sehr aufgeweckt ist in seiner Sprache weit voraus (spricht alles wie ein Erwachsener) und auch sonst bei fast allem sehr sehr fit. Das einzige was mir Sorgen bereitet ist seine Anhänglichkeit (er war als Baby ein Kolikbaby das 3 Monate lang nur geschrieen hat) er schlief damals nur auf meinem Bauch. Und auch bis heute haben wir dieses Schlafthema er schläft nur in meinem Bett und das auch nur wenn er ca. 10-15 Mal nachts immer wieder meinen Finger zum halten bekommt an dem er zupft und knetet und er kriecht fast in mich hinein. Auch beim Einschlafen will er nichts ausser meinem Finger oder sich an meinen Haaren festkrallen. Aber auch tagsüber will er immer wieder Finger halten (immer muss es der kleine sein) oder er steht total auf Mädchen und Frauen mit langen Haaren die will er dann immer anlangen und riecht daran. An was kann das liegen??? Habe solche Angst was das mit dem riechen soll. Danke

Mitglied inaktiv - 05.11.2007, 14:10



Antwort auf: riechen und greifen

Hallo, wovor haben Sie tatsächlich Angst? Dass ein Kleinkind Haare liebt und sich daran "festkrallen" möchte, ist ein ganz natürliches Phänomen. Nur ist dieser Trieb nicht bei allen Kindern gleich stark und nicht alle Mütter oder Väter haben das geeignete Haar dafür. Solche Gewohnheiten brauchen die Kinder auch, um sich innerlich zu beruhigen. Benutzt Ihr Sohn denn keinen Nuckel, hat er kein "Schnuffeltuch" oder einen Zottelbär? Ihr kleiner Finger scheint so etwas wie ein Übergangsobjekt (s. gezielter Suchlauf) für ihn zu sein, zumindest ist aber das Kneten dieses Fingers eine starke Gewohnheit von ihm. Wenn sie Ihnen lästig ist, müssen Sie ihm eine gute Alternative bieten. Dass er nachts noch bei Ihnen schläft, ist ebenfalls ein normales Phänomen. Er holt sich offenbar noch einiges von dem zurück, was ihm als kleiner Säugling bei seine Koliken gefehlt hat. Anders ausgedrückt, er hängt och stark in der Bindung. Allerdings sollte er jetzt längst auch Loslösungsverhaltensweisen bieten. Gibt es für ihn da ein Vorbild? Vater?? Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.11.2007