SgHrDrPosth,
ich habe Ihre Beiträge zum Thema Regelkonzept gelesen. könnten Sie evtl. einmal ein ganz konkretes Beispiel beschreiben? Ich frage mich nämlich, wie genau das Kind immer mit einbezogen werden kann. Unser Sohn ist 16M alt und räumt z.B. immer den Mülleimer aus. Ich erkläre ihm x-mal, dass nichts mehr aus dem Müll herausgeholt werden soll, er macht es trotzdem. Das ist doch aber eine Grenze und keine Regel, die er selbst mit bestimmen kann??? Oder er wirft sehr häufig sein Essen auf den Boden, was ich bis zu einem gewissen Grad dulde, aber nicht "Händeweise". Es gibt doch Dinge, die ich einfach nicht will, aber ich weiß nicht, wo sich da das Kind einbringen kann. Vor allem setzt das Regelkonzept doch ein sprachliches Ausdrucksvermögen beim Kind voraus. Was mache ich aber bis dahin??? DANKE!
Mitglied inaktiv - 15.03.2010, 20:30
Antwort auf:
Regelkonzept konkret
Stichwort: erste Erziehungsschritte
Hallo, Ihr Irrtum besteht darin, dass in dem Kleinkindalter von 1 1/2 Jahren ein Regelkonzept, wie ich es meine, noch nicht verstanden wird. Dazu sind die geistigen Voraussetzungen für das Verstehen der Regel und ist eine Mitbeteiligung des Kindes noch viel zu kompliziert. Zwar können Sie in diesem Alter dem Kind immer wieder zu verstehen geben, z.T. mehr mit Gesten und Mimik als mit Worten, dass es dieses oder jenes nicht tun soll. Aber eine echtes Verstehen warum auf Seiten des Kindes findet noch nicht statt. Im besten Fall richtet sich das Kind danach, weil es eine spannungsfreie Beziehung zu seinen Bezugspersonen sucht. Dennoch bleiben die Konflikte, die immer wieder dann auftreten, wenn das Kind eine neue "Dummheit" begeht. Diese Entwicklung ist unvermeidlich und erzwingt kein starres Grenzen setzen, sondern ein nachsichtiges Verständnis mit der Konsequenz, kritische Dinge dem Kind einfach aus dem Weg zu räumen oder solche ohne Aufregung zu verhindern. Im gezielten Suchlauf gibt es ein Stichwort dazu, das lautet "erste Erziehungsschritte."
Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.03.2010
