Werter Dr. Posth,
mein Sohn (21/2, wird nach Ihren Grundsätzen erzogen, Vater viel Zeit, Eltern-Kind-Bindung sehr gut, 6 h/Tag Kita, geht gern hin) war bish. ein ausgespr. liebes Kind, ausgeglichen, fröhlich, keine größeren Trotzanfälle. Im Abklingen e. Infekts plötz. totale Verhaltensänderung, Wut und Geschrei wegen wirklich jeder Sache, Anziehen, Essen. Wg des Fiebers durfte er während der Krankheit öfter kleinkindgeeignete kurze Filme sehen, was ich gegen Ende der Krankheit wieder auf das übliche Maß (max. 15 min/Tag) einschränkte. Deshalb oft großes Theater. Reicht das als Auslöser für das verhältnism. starke Trotzen in vielen anderen Situationen d. Alltags? Kommt das evtl. Durchbrechen der letzt. Zähne als Grund für seine offenbar geringere Toleranzgrenze ggü. Frust in Frage?
Wie Umgang m. d. Trotz? Wieviel Ablenkung vom Auslöser des Trotzes, wieviel Konflikt muss er aushalten lernen? Ignorieren oder gar ins Zimmer stecken bei Geschrei erscheint mir nicht richtig.
Mitglied inaktiv - 01.10.2007, 09:19
Antwort auf:
plötzliche trotzphase mit 21/2?
Hallo, noch ist die Trotzphase bei Ihrem Sohn ja noch gar nicht vorbei. Und wenn wir davon ausgehen, daß Trotz ein Ausdruck von Selbstbehauptung ist, dann wird man sich fragen müssen, warum gerade jetzt und vor allem wobei dieses Selbstbehauptungsbedürfnis besonders zum Tragen kommt. Mit ihrer Anmerkung zum Fernsehgucken haben Sie schon ein Beispiel genannt. Ihre Ansicht, das Fernsehgucken war nur zur Ablenkung während der Erkrankung gedacht, ist von Ihrem Sohn nicht nachzuvollziehen. Ausnahmen der Regel sind in diesem frühen Alter von den Kindern noch nicht zu begreifen. sie haben ja noch Schwierigkeiten, überhaupt erst einmal die Regel zu verstehen und zu akzeptieren. Ein weiterer Zahndurchbruch mag eine Rolle spielen, ist aber nicht der alleinige Auslöser.
Sie sollten die aufgestellten Regeln jetzt durchhalten und auf liebevolle, aber konsequente Weise darauf achten, daß sie auch vom Kind eingehalten werden. Anfangs gibt es vielleicht einen Strumlauf dagegen, aber durch ein überdachtes Angebot von Alternativen, wird dieses Aufbegehren bald wieder nachlassen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.10.2007