Frage: Pipenzolar

Wir haben für unseren Sohn (Säugling 6 Wochen alt) Pimpenzolat bekommen geben es zusammen mit Lefax. Am 1. Tag wirkte es sehr gut, am nächsten Tag hatte er Probleme in den Schlaf zu finden, war sehr unruhig. Daraufhin gaben wir das Pipenzolat ein paar Tage nicht mehr. Beim 2.Versuch wirkte das P. Am 1. Tag wieder sehr gut. Anstatt wie üblich ca 2 Stunden zu schreien, schrie er überhaupt nicht. Am 2.Tag schlief er weniger als sonst und schrie ca. eine ¾ Stunde. Am 3.Tag hatte er wieder sehr große Probleme i.d. Schlaf zu finden, hat viel geweint und schlief deutlich weniger als sonst. Unsere Fragen: Kann durch das Pimpenzolat „weniger schlaf“ (und andere beschriebene Wirkungen) entstehen? Wie kommt es, dass das P. am 1.Tag sehr gut wirkt, danach aber nicht mehr? Welche Alternativen kommen für uns in Frage?

von Tine1 am 28.10.2013, 07:03



Antwort auf: Pipenzolar

Hallo, wie alle Medikamente hat auch Pipenzolat keine 100% Wirksamkeit. Warum es in den meisten Fällen sehr gut wirkt und auch auf Dauer und nicht nur am Anfang, in anderen Fällen aber nicht, ist unbekannt. Natürlich kann es auch sein, das die Indikation gar nicht richtig stimmt. Aber dann würde das Mittel auch am ersten Tag keine Wrikung zeigen. Dass Pipenzolat die Müdigkeit und das Schlafverhalten beeinträchtigt, ist denkbar. Es hemmt in gewisser Form den Nervus vagus. Damit nimmt der Sympahtikus etwas überhand, was zum verstärkten Wachsein führt. Aber da gibt es dann wieder Toleranzeffekte, so dass diese NW bei längerer Gabe auf wieder nachlassen. Ein größeres Problem bei P. kann die Verstopfung werden. Es lohnt sich dann immer noch ein Versuch mit verringerter Dosis. Selten muss man das Mittel komplett absetzen. Was sonst noch geht, ist die Beeinflussung der Darmflora mit Mutaflor Susp. (5 Tage) (am teuersten), Symbioflor 2 (geringste Dosis) (über Wochen) und Bigaia (mit vergl. weise schwacher Wirkung). Manchmal hilft es, wenn die Mutter vorübergehend auf Kuhmilchpordukte verzichtet oder diese stakr reduziert. Der Rest ist Sache des Herumtragens, Schaukelns und Wiegens und der Gewährung von viel Nähe und Körperkontakt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.10.2013