Frage: Philosophie mit Kleinkind

Sehr geehrter Dr. Posth, unser Sohn (wird im Januar 4) stellt seit einigen Wochen ohne erkennbaren äußeren Anlass vermehrt Fragen zum Thema Tod u. Sterben: wie lange leben Menschen, was passiert, wenn man gestorben ist - wird man 'wiedergeboren' etc. Ich dachte, die Auseinandersetzung hiermit findet erst später statt?! Bisher habe ich die Fragen kurz aber offen beantwortet. Wann u. wie setzen sich Kinder üblicherweise damit auseinander, was sollte man als Eltern beachten? Vielen Dank und schöne Weihnachtszeit!

Mitglied inaktiv - 14.12.2009, 15:17



Antwort auf: Philosophie mit Kleinkind

Stichwort: Wissen und Weltverständnis Hallo, das Thema Sterben und die Auseinadersetzung mit dem Tod beginnt normalerweise erst im Grundschulalter. Aber besondere Umstände wie z.B. Todesfälle in der Familie oder der Nachbarschaft können auch schon früher einen Impuls dazu setzen. 4 Jahre ist in der Tat früh. Aber solche Frühbegabungen auch im logischen Denken sind durchaus möglich. Manchmal löst auch der Tod eines geliebten Haustieres eine solche Gedankenthematik aus. Es besteht nun die Gefahr, dass man sein Kind mit Antworten überfrachtet oder durch kompliziertes Antworten immer wieder neue Fragen bei ihm provoziert. Die Kinder um 4 Jahre befinden sich ja in der Phase, Kausalitäten aufzuspüren, also Ursache und Wirkung zu verstehen. Denn das ist die Grundlage des logischen Denkens. Und dabei sollte man ihnen durch geschicktes Antworten behilflich sein und nicht die Sachverhalte weiter verkomplizieren. Am besten, man benutzt einfach Bilder als Erklärung und lässt diese schlüssig enden um keine neuen Fragen heraufzubeschwören. Das kann ich theoretisch ausführen, denn jede Frage ist dem Kind gemäß anders und die Antwort muss auch zu dem Menschen passen, der sie gibt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.12.2009