Frage: Persönlichkeitsstörung-Vater Teil2

Er arbeitet zwar, aber das geht dann das ganze Wochenend und während er Urlaub hat so. Er lässt sie meiner Ans. nach kaum ‚in Ruhe‘ und mal alleine spielen, so wie ich es auch tue. Die Stimmung ist dann immer angespannt, Tochter quengelt ganz viel, wenn er da ist und will ständig etwas, spielt auch regelrecht mit ihm. Er scheint eher Verbündeter als Vaterperson. Wenn ich mit ihm klare Abmachung treffe, wie ‚geh da und da nicht mit ihr hin‘, dann macht er es trotzdem u. macht mich damit wütend. So hat Tochter wohl auch ein Bindungskonkurrenzproblem. Er hat schon immer alles an sich gerissen (unbewußt) u. ich musst mir Sachen zurückerobern, wie ‚ich wickle immer, wenn sie groß gemacht hat‘. Tochter mitunter aggressiv. Um Paarbeziehung muss ich mich ebenfalls allein kümmern. Wie soll ich nun vorgehen? Ihn mehr von den Kindern fern halten? Getrennte Wohnungen? Wäre das besser oder andererseits sogar schlechter für die Kinder?Was tun? Tut mir leid wegen des Doppelbeitrags. Danke vorab

Mitglied inaktiv - 02.01.2006, 13:56



Antwort auf: Persönlichkeitsstörung-Vater Teil2

Hallo, das ist natürlich ganz schwierig für mich, hier von außen einzugreifen. Was sich Ihr Mann sicher ganz klar machen muß ist, daß seine Tochter nicht für ihn nur eine Art Spielgefährtin ist, sondern er für Sie eine entscheidende Bezugsperson, die ihre Loslösungstendenzen steuern hilft. Er muß ihr gegenüber also in seiner Vaterrolle gleichzeitig auch erwachsen und vorbildhaft erscheinen. Es ist immer ganz fatal, wenn sich Mutter oder Vater auf die Kindebene herabbegeben und und damit ihre Vorbildfunktion und Identifikationsrolle aufgeben. Sicher sind für Ihre Tochter auch die Bindungsstrukturen in der Familie nicht ganz eindeutig, was sie ja ganz offensichtlich mit Unausgeglichenheit und Ärgerlichkeit zu erkennen gibt. Ich würde Ihnen in einem solchen Fall raten, sich einmal Gedanken über eine systemische Familientherapie zu machen. Allerdings könnte es auch wieder darauf hinaus laufen, daß Ihr Mann sich einer analytischen Einzeltherapie unterziehen müßte. Mehr kann ich Ihnen von hier aus nicht sagen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.01.2006