Frage: Papakind

Hallo Dr. Posth, was mich schon so lange beschäftigt: Meine Tochter ist ganz eindeutig ein "Papakind" seit ihrer Geburt (er war auch zuerst für sie da, ich war noch schwach und "in Behandlung"). Dabei bin ich den ganzen Tag mit ihr daheim bzw. zusammen. Wir lachen auch viel miteinander, aber wenn sie ihren Papa sieht ist sie eindeutig glücklicher. Dabei nehme ich mir viel Zeit für sie, spiele und lache mit ihr, aber bei mir ist das alles nicht so witzig wie beim Papa. Ist das normal? Liegt das an mir? Sollten wir eigentlich die Rollen tauschen, mein Mann und ich? (Was ich spüre ist jedenfalls zum Glück, dass ich ihr Sicherheit geben kann, immerhin). Im Voraus vielen Dank für ihre Antwort und ein gutes neues Jahr! Nadja

Mitglied inaktiv - 03.01.2007, 01:20



Antwort auf: Papakind

Liebe Nadja, ob Sie die Rollen tauschen können, kann ich nicht sagen. Denn das hängt ja von den persönlichen Lebensumständen ab. Aber prinzipiell ist ein solcher Rollentausch möglich. In Ihrem Fall vermute ich aber, daß die besondere Zuneigung Ihrer Tochter zu ihrem Vater allein mit Sympathie zu tun hat und Ihr Mann dadurch nichts andereres als ein starker Bindungskonkurrent ist. Wahrscheinlich besitzt er eine glückliche Art mit Kindern umzugehen. Vielleicht sind Sie ja auch nur ein wenig zu angespannt, was daran liegen könnte, daß Sie etwas argwöhnisch auf die Vater-Tochter-Beziehung blicken. Ein Kind liebt immer beide Eltern und richtet sich in seiner Liebe zu dem einen oder anderen mehr wie die Fahne zum Wind als in zielgerichteter Absicht. Natürlich spielen auch Entwicklungsaufgaben dabei eine entscheidende Rolle. Vermutlich vergehen solche Gefühle bei Ihnen, wenn Sie sich diese Dinge klar machen und gelassener mit Ihrer Mutterschaft umgehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.01.2007