Frage: Panikattacken bei Mutter - ist mein Kind gefährdet?

Sg. Herr Dr. Posth, mir brennt etwas auf der Seele! ich habe vor drei Monaten einen (körperlich) gesunden Jungen bekommen - er ist mein ganzer Stolz und meine ganze Freude! Nun mein Problem:Ich leide seit ca. 2 J. an Panikattacken - ich war bis zum 6. Monat in Behandlung (Bio-Feedback - Autogen. Training, PMR, usw.) vorher nahm ich ein Medikament mit dem es mir auch wieder besser ging - welches ich aber zu Beginn der Schwangerschaft sofort absetzte! Lange Rede kurzer Sinn: meine größte Angst ist das ich meinem kleinen Jakob das irgendwie mitgegeben haben könnte. Bei jedem Anzeichen von Unwohlsein bei meinem Kleinen frage ich mich - hat er jetzt Angst? Geht es ihm gut? Empfindet er auch eine solche Angst wie ich sie oft habe? Mich verunsichert dann auch hin und wieder sein Verhalten - er strampelt viel wenn er im Bettchen liegt (weint aber nicht), auf mich wirkt es als ob er grundlos aufgeregt ist-ist das ein Anzeichen das etwas nicht in Ordnung ist? Vielen dank f. eine (pos?) Anwort

Mitglied inaktiv - 02.01.2006, 22:48



Antwort auf: Panikattacken bei Mutter - ist mein Kind gefährdet?

Hallo, Strampeln und motorische Erregung sind bei Säuglingen völlig normal und begleiten jedwede emotionale Regung. Was das angeht, können sie völlig beruhigt sein. Andererseits gehört Angst zu den Grundempfindungen eines jeden Säuglings und diese Angst bezieht sich auf jede körperliche und seelische Gefährdung durch Vernachlässigung oder Ablehnung durch die primäre Bezugsperson. Erlebt der Säugling solche "Angriffe" auf sich selbst, gerät er schnell in große Angst, die sich in Panik steigert, wenn nicht zuverlässig und schnell genug Abhilfe geschaffen wird. Ein solcher Säugling fängt an zu schreien und schreit dann mit panischen Ausdruck schlimmstenfalls stundenlang weiter (bis ihn jemand errettet). Die logische Konsequenz ist, jedes Schreien seines Säuglings als Signal zu verstehen, ihm umgehend zuhilfe zu kommen. Dann verschwindet die Angst und es machen sich wohlige Gefühle in ihm breit, die schließlich zur sicheren Bindung und zu einem gesunden Willen führen (emotionale Integrationstheorie, s. mein Langtext, link oben links, Teil 1 usw.). Ich erzähle Ihnen das deswegen, weil ich Ihnen sagen möchte, daß Sie und alle Eltern etwas gegen die Angstbereitschaft eines Menschen, nämlich Ihres Kindes von vorn herein tun können. Selbst bei starker Veranlagung zur Angst, die es naturgeben sicher gibt, läßt sich diese auf ein Minmum herabschrauben, wenn man schon im Säuglingsalter etwas gegen die Urangst unternimmt! Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.01.2006