Frage: Nur im Beisein der Mutter schwierig

Hallo Herr Dr. Posth, gibt es eine Erklärung dafür, dass (Klein-)Kinder bei den Großeltern (die sie sehr gut kennen) sehr viel "umgänglicher" und weniger "schwierig" sind, dh. deutlich weniger Wutanfälle, Quängeleien, Einschlafprobleme u.ä. Generell weniger Widerstand gegen das was vorgeschlagen, besprochen oder gesagt wird. Ist das ein Einzelfall oder ein bekanntes Phänomen?? Ich finde es als Mutter gerade sehr deprimierend und bekomme das Gefühl, alles falsch anzupacken. So ist es hier aber grundsätzlich, nicht nur vereinzelt beobachtetet . Und es liegt def. auch nicht daran, dass die Großeltern alles durchgehen lassen oder erlauben würden, die Kinder sonstwie "erpressen", auch nicht strenger als wir Eltern o.ä. Der Kleine (2) schreit in meinem Beisein zB recht viel, ständig passt ihm etwas nicht. Mit den Großeltern scheint es hingegen viel weniger Reibung zu geben (wenn ich tatsächlich nicht präsent bin). Sollte mir das weiterhin zu denken geben oder ist daran etwas erklärbaresDANK

Mitglied inaktiv - 14.12.2009, 15:37



Antwort auf: Nur im Beisein der Mutter schwierig

Stichwort: Großeltern Hallo, in gewisser Weise ist es sogar normal, dass Kinder bei ihren Großeltern weniger Widerstand entwickeln und anpassungswilliger sind als bei ihren Eltern. Ausnahme wäre, dass die Großeltern die Elternrolle übernehmen (müssen). Die Eltern sind sozusagen der Entwicklungsprellbock für die Kinder. Das heißt, die rasante Entwicklung braucht ihre Steuerungen, Weichen und Bremsen, um nicht vom Kurs abzukommen. Dafür müssen die Eltern sorgen, aber das erzeugt Reibung. Sie kennen das von Zügen, die in Kurven quietschen und über Weichen rattern. Sie packen also nichts falsch an, jedenfall nicht in diesem Sinne. Großeltern haben den Charme, nicht wirklich erziehen zu müssen. Sie können sich immer leicht mit dem Kind verbünden und seine Wünsche und Bedürfnisse großzügig erfüllen. Was Sie da feststellen, ist ein normales Generationenprinzip, das für das Kind seine gute Auswirkungen hat. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.12.2009