Frage: nochmal wegen der stuhlgangprobleme meiner tochter...

hallo dr posth, muß jetzt leider noch mal was nachfragen: das problem ist ja nicht, das ich ihr die windel verweigere oder nicht will, das sie eine anzieht zum knödeln, sondern das sie selber partout keine mehr will... auch keine trainingspants oder so. aber das mit dem ekel stinmmt, sie fand es schon früher immer super eklig, wenn sie in die windel geknödelt hat und hat immer sofort ein heiden gebrüll gestartetr und mußte sofort (und das meine ich wirklich: sofort!) gewickelt werden! gestern z.b. hat sie im garten vor dem topf gestanden und dann (weil kein klopapier im topf lag, um den knödel aufzufangen und ich mit zwillingen in der 33 ssw. nicht mehr schnell genug um bad und wieder im garten war) auf die terasse geknödelt - was sie für den rest des tages beschäftigt hat weil sie es un glaublich schlimm fand... obwohl wir bei sowas wirklich nie nie nie gemeckert haben/hätten/würden!!!!! ich weiß einfach nicht mehr weiter... sie tut mir halt so leid, wenn sie sich dann nach zwei oder drei tagen so quälen muß und unser kinderarzt (mit dem ich aber sowieso nicht zufrieden bin...) hat uns ein stuhltraining mit mikroklist empfohlen... find ich ja auch nicht optimal, da gewöhnt der darm sich doch nur an abführmittel und dann kann sie als kleinkind schon nicht mehr ohne? völlig verwirrt, jannicke

Mitglied inaktiv - 22.07.2003, 21:58



Antwort auf: nochmal wegen der stuhlgangprobleme meiner tochter...

Liebe Jannike, ein Mikroklist ist sinnvoll dann, wenn die Obstipation schon Tage besteht und der Stuhl sich im Enddarm verhärtet hat (Skybala). Wird er dann doch endlich herausgedrückt, wird der Anus erheblich gedehnt, was sehr schmerzhaft ist. Außerdem entstehen leicht Einrisse in der Schleimhaut (Analrhagaden). Die Folge ist, daß das Kind in Zukunft immer zwanghafter einhält, was die Situation leider nur verschärft. Jetzt fangen manche Ärzte an, auch noch aufwendige Untersuchungen zu starten, um Erkrankungen des Darmausgangs auszuschließen, was die Katastrophe meist perfekt macht. Um das zu verhindern, sollte Sie Ihrer Tochter zunächst die Windel oder ein Windelhöschen als freundliches Hilfsangebot offerieren, auch wenn sie wegen des damit verbundenen, sozialen Rückschritts erst einmal darauf verzichten möchte. Es geht jetzt im Moment eben nicht anders. Erst wenn sie durch Ihr gutes Zureden lernt, ihren Ekel zu überwinden, werden sie das Problem bewältigen können. Man kann natürlich versuchen, mittels Lactulose den Stuhl insgesamt weicher zu halten, so daß die Gefahr der Eintrocknung des verhaltenen Stuhls nicht so groß ist. Eine zeitlang ist das völlig ungefährlich. viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.07.2003