Frage: Nochmal überängstliches Kind

Hallo nochmal!Die Angst kann also auch Veranlagung sein?(Ich persönlich habe leider diese Ängste mit dem Alleinsein,Dunkelheit,etc.auch.Habe ich diese übertragen o. vererbt?Sind diese sozusagen vererbbar?Wenn ja, oweh!)Meine Tochter war von Anfang sehr behütet aber auch sehr anhänglich.Wir haben/hatten wenig "fremdbetreuung".Hohe Geschwisterrivalität ist wohl da,also eher Angst vor Zuwendungsverlust.Ich betone immer wie lieb ich sie habe etc,aber sie muss natürlich auch die Aufmerksamkeit mit der kleinen Schwester (1,5) teilen. Sie will immer alles sofort, und beschwert sich das sie "immer"warten muss, aber sie kann halt leider nicht immer (wie früher vor der Schwester) im Mittelpunkt stehen. So gesehen hat die Kleine die Familie wohl in die richtigen Postionen gebracht, die Große kann es nur schwer akzeptieren.Sie ist auch sehr wehleidig. Wie schaffe ich das? Sie tut mir auch so leid. Vielleicht haben Sie noch praktische Tips, weil die Familie im Moment da schon etwas leidet.Danke

Mitglied inaktiv - 01.01.2008, 16:32



Antwort auf: Nochmal überängstliches Kind

Hallo, es schwankt in der wissenschaftlichen Beurteilung immer ein Bisschen hin und her, ob der direkte genetische Einfluss größer bei der Übertragung von solchen Eigenchaften ist oder das elterliche Vorbild ("Lernen am Modell"). Aber wie dem auch sei, beides ergänzt sich ja und es wohl nur eine Frage des quantitiven Verhältnisses. Für den Umgang mit den eigenen Kindern ist das allerdings nicht ganz ohne Bedeutung. Den direkten genetischen Einfluss können Sie nicht ändern, das elterliche Vorbild hingegen wohl. Und daran sollten Eltern dann arbeiten. D.h. für Sie, die eigene Angst dem Kind nicht so deutlich oder gar nicht zum Ausdruck bringen. Sie müssen stark und furchtlos erscheinen und Ihre Angst "herunterschlucken", wenn es eben geht. Aber mit der Geschwisterrivalität hat das nicht viel zu tun. Die ist unvermeidlich, und ein älteres Kind muss lernen, auch mal zurückstecken zu können, wenn das kleine Geschwisterkind dran ist. Danach kommt es ja selbst wieder dran. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.01.2008