Frage: Nahrungsverweigerung

Lieber Herr Dr. Posth, meine Tochter ist 6,5 Monate alt - bis vor 3 Tagen habe ich voll gestillt. Ich musste sofort nach dem Mutterschutz voll weiterarbeiten und pumpe mittags Milch ab. Das Kind wird drei Tage von meiner Mutter und einen Tag von meinem Mann betreut, einen Tag mache ich selbst Telearbeit. Seit ungefähr drei Wochen verweigert meine Tochter mittags die abgepumpte Milch aus der Flasche, wenn ich nicht da bin. Vorher lief alles völlig problemlos. Ich frage mich, wie ich damit umgehen soll? Was raten Sie mir?Ich mache mir Sorgen, da ich hier schon einiges über die Bindungsproblematik gelesen habe. Herzlichen Dank im Voraus und viele Grüße Mia R.

Mitglied inaktiv - 07.06.2005, 10:49



Antwort auf: Nahrungsverweigerung

Liebe Mia R., wenn Sie mittags zu Hause sind, können sie Ihre Tochter doch anlegen. Warum bekommt sie da abgepumpte Milch. Vielleicht schmeckt die abgepumpte Milch dann nicht mehr so gut. Wieviel Stunden ist sie denn dann alt? Also alles das müßte ich wissen, um Ihnen richtig raten zu können. Die Bindungsproblematik ergibt sich aus dem Wechsel der verschiedenen Bezugspersonen. In der Regel sucht sich ein Säugling in einer solche Situation eine person aus dem "Angebot", die er dann an die Spitze einer Hierarchie setzt. Gelingt ihm das nicht, droht tatsächlich eine Bindungsverwirrung. Die Bindung wird dadurch unsicher und nach den relativ wenigen Erkenntnissen, die es dazu gibt, führt die Bi.-verwirrung der ersten Lebensmonate zur ambivalent-unsicheren Bindung (wie bei den Schreibabys) und die der älteren Säuglinge zur vermeidend unsicheren-Bindung. Ich kann Ihnen dazu erst einmal nur theoretisch antworten. Vielleicht posten Sie mir noch einmal die genaueren Umstände. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.06.2005