Frage: nächtlicher Schoppen

Hallo, ich bin es nochmals. Zweite Frage: unsere Tochter, 8 Monate alt, bekommt ab und zu noch nachts einen Schoppen (2er Nahrung, 170ml Wasser und 6 Löffel Pulver). Ab und zu schläft sie problemlos durch, eine andere Nacht hingegen fordert sie lautstark ihren Schoppen und schläft danach ohne Probleme wieder friedlich alleine ein. Das Problem dabei: unser Kinderarzt schärfte mir schon mehrfach ein, den nächtlichen Schoppen auf jeden Fall wegzulassen, dann soll sie halt mal schreien, sie würde nur etwas damit kompensieren. Aber manche Nächte braucht sie keine Mahlzeit. Bin etwas verunsichert, was meinen Sie? Braucht sie entwicklungstechnisch wirklich keinen mehr und ich muss die stundenlangen Schreikonzerte in der Nacht halt irgendwie überstehen, wenn ich ihn streiche? Oder ist es gerechtfertigt, eine nächtliche Mahlzeit ab und zu einzulegen? (Der Kinderarzt fragt mich bei der nächsten U untersuchung bestimmt danach!!) Danke für Antwort Nr. 2!

Mitglied inaktiv - 09.10.2005, 20:00



Antwort auf: nächtlicher Schoppen

Hallo, vom Alter her brauchte Ihre Tochter tatsächlich keine Nachtmahlzeit mehr, es sein denn, sie sei untergewichtig und gediehe schlecht. Wahrscheinlich wird sie auch gar nicht wegen Hunger wach, sondern wegen Zahnungsbeschwerden oder anderen Dingen. Wenn sie ihr Nahrung zur Beruhigung anbieten, dann nimmt sie diese natürlich gerne an. Ihr KiA hat diesbezügl. Recht. Völliges Unrecht hat er aber, wenn er meint, mit schreien lassen sei die Sache gelöst. Schmerzen oder Angst in der Nacht sind Notfälle, die psychologisch und medizinisch den Regeln der Kunst nach zu behandeln sind. Statt Nahrung müssen Sie eine vergleichbar wirkungsvolle Beruhigungmaßnahme anbieten, wobei nach dem Saugen das Herumtragen im Moment wahrscheinlich die günstigste Variante ist. Dabei sollten Sie sich mit Ihrem Mann abwechseln. Auch schmerzlindernde Maßnahmen sind angezeigt. Zur Not versucht man es mit einem Paracetamol-Zäpfchen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.10.2005