hallo dr. posth,
ich weiß, dass ich mich eigentlich glücklich schätzen soll, das tue ich auch. trotzdem möchte ich meinen sohn entwicklumgs-psychologisch verstehen, vielleicht können sie mir weiter helfen. mein sohn , 2 jahre 8 monate, kommt nachts ab und zu zu uns ins elternbett.dabei ruft er nicht, er heult nicht, er kommt einfach und legt sich neben mich, manchmal schläft er dann sofort bis zum nächsten morgen weiter, manchmal verlässt er jedoch bald wieder das zimmer und geht zurück in sein bett, dabei macht er sogar wieder alle türen hinter sich zu. ist das verhalten normal, was steckt dahinter, über eine antwort wäre ich dankbar. gruß sabeth
Mitglied inaktiv - 14.11.2005, 13:23
Antwort auf:
nachts ins elternbett
Liebe Sabeth, ja das Verhalten Ihres Sohnes ist vollkommen normal und die bequemste und netteste Form der sozialen Rückversicherung. Auch tagsüber kommen die Kinder diesem Alter und auch noch weit darüber hinaus in die Arme ihrer Eltern, um sich Trost und Sicherheit abzuholen. Die Nacht mit der Dunkelheit und Stille ist, wenn sie nicht ganz verschlafen wird, für Kleinkinder immer eine Herausforderung an die eigene Gefühlslage. Erinnerungen an die Unheimlichkeit zu Beginn des Lebens, an die Ängste vor Verlassenheit und an bedrohliche Mächte tauchen auf und hängen wie Gespenster in den Zimmern. Da verwundert es nicht, wenn noch einmal Schutz bei den Eltern gesucht wird. Übrigens schliefen die Kinder in früheren Zeiten immer nur bei den Eltern im Schlafzimmer. Die Trennung beim Schlafen zwsiche Eltern und Kindern kam erst in der bürgerlichen Gesellschaft im Industriezeitalter auf. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 16.11.2005