Frage: Nachts abstillen

Ich stille meinen 1-jähringen Sohn noch zum Einschlafen, ansonsten fast nie. Möchte damit aufhören, da er im Mittagsschlaf und nachts sehr oft aufwacht und ich ihn dann jedes mal zum Weiterschlafen stillen muss. Habe schon zwei mal langwierige Versuche(Starkes Schreien mehrere Wochen)gemacht, aufzuhören. Es war jedes mal sehr schmerzlich für uns. Ich hatte es einigermassen geschafft, ihn auch ohne Brust zum schlafen zu bringen, er ist trotzdem noch sehr häufig aufgewacht und nur durch herumtragen durch meinen Mann wieder eingeschlafen...aber durch Reisen gab es jedes mal wieder einen Rückfall und im Moment stille ich ihn wieder ca. 10 mal nächtlich. Nun möchte ich meinem Sohn diese harte Methode nicht wieder antun, denn noch immer habe ich Schuldgefühle. Wie kann ich ihm auf sanfte WEise beibringen, ohne Brust zu schlafen. Welchen Ersatz kann ich ihm Anbieten? Nuckel will er nicht und Schnüffeltuch ist ihm egal. Suchlauf habe ich ausführlich gelesen. Alles Versuchte ist zu hart.

Mitglied inaktiv - 05.06.2006, 19:08



Antwort auf: Nachts abstillen

Hallo, das Repertoire sanfter Entwöhnungsschritte beim nächtlichen Stillen hat natürlich eine Grenze. Normalerweise kommen zwei bis drei Tage Protest, die einfühlsam und liebevoll aufgefangen werden müssen und durch andere, effektive Beruhigungsmaßnahmen entschärft. Je älter die Kinder mit dem nächtlichen Stillen und Beruhigen geworden sind, desto schwieriger wird das Unterfangen, und mehrere erfolglose Versuche machen die Sache auch alles andere als leichter. Vieles Umziehen, d.h. ständiger Ortswechsel und sicher jedesmal auch eine andere Schlafumgebung sind ebenfalls kontraproduktiv. Ich sehe für Sie aber keine andere Möglichkeit, als es noch einmal unter Beachtung aller Kriterien zu versuchen (im Suchlauf sind noch neue Postings). Das Beruhiungsangebot in der Nacht muß aber wirklich attraktiv sein. Vielleicht hilft übergangsweise ein Teefläschen oder hoch verdünnter Apfelsaft. Der Vater ist weiterhin wichtig, wenn er akzeptiert wird. Ich drücke Ihnen die Daumen und viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.06.2006