Frage: Nachtrag

Hallo herr dr. Leider wußte ich nicht, wie man ein nachtrag macht (mein eintrag 15.03.2010; 06:47 h) , meine tochter , 2,5 J. (Familienbett) geht an 3 vormittagen in den kleinkindergarten, 2 vormittage Betreuung von meiner mutter, (sehr enge bindung zu meiner tochter) ich arbeite halbtags, bin zum mittags wieder bei meiner tochter) meine tochter ist eine sehr liebe aber echt schon selbstbewusste und dickköpfige kleine person. Zum ersten affekt-anfall kam es, weil sie ein halstuch nicht sofort aus der schublade bekam…..den zweiten anfall bekam sie, weil sie nach dem frühstück (sie war bereits fertig, wir als eltern noch nicht)sofort auf meinen Schoß spielen wollte, ich ihr aber sagte, dass ich erst zuende frühstücke, gleich fertig sei und dann könnten wir spielen, die 2/3 minuten waren ihr wohl zu lange, sie tobte, weinte, strampelte auf einem auf den boden und war für ca.30 min nicht ansprechbar/sobald sie mich sah, wurde es sogar schlimmer , (ich habe dann das zimmer verlassen und mein mann (sehr enge Bindung zur tochter) blieb vor ort, verhielt sich aber ruhig, beobachtete sie, so dass sie sich nicht weh tat und wartete ab) nachdem anfall wollte sie direkt zu mir und küsste mich usw. es war wie immer . Den nachtschreck hat sie bisher 3 mal gehabt, zweimal nachts (das erste mal 4 min, das zweite mal 10 min) das dritte mal im Mittagsschlaf , ca- 20 min, das gleiche wie beim affekt anfall, nur das ich (beim Mittagsschlaf) alleine war und wir lassen sie auch da zwar in beobachtung aber in ruhe und warten. Ich habe gelesen es sei ungefährlich , stimmt das? Was sollen wir tun, wenn sie blau wird /in Ohnmacht fällt? Ehrlich gesagt, verstehe ich die affekt-anfälle und den nachtschreck nicht, da unsere tochter nichts schlimmes (aus unserer sicht) erlebt, klar schimpfen wir auch mal und wir lassen ihr nicht alles durchgehen, was ihr natürlich nicht zusagt, aber da muss sie durch (und wir auch) sie trotzt seit ca. 3 Monaten, mal mehr mal weniger…., sie hat eine enge feste Bindung zu uns als eltern und auch zu den Großeltern. . Die Kinderärztin meinte bei der U untersuchung, dass die Kleine schon recht weit für ihr alter wäre. Vielen lieben dank Gruß V.

Mitglied inaktiv - 22.03.2010, 10:53



Antwort auf: Nachtrag

Stichwort: Affektkrämpfe Hallo, die Affektkrämpfe sind starke emotionale Entladungen im kindlichen Gehirn verbunden mit einer maximalen Stressantwort in den vegetativen Steuerungszentren. Ob bei diesen Kindern eine natürlich Bahnung zu solchen Reaktionsformen im Gehirn vorliegt oder ob die zugehörigen Nervenbahnen durch zu starke Grenzsetzung beim Trotz erst erstellt wurden, wird sich wahrscheinlich nie genau klären lassen. Auf jeden Fall sind solche Kinder maximal temperamentvoll und anfällig für Ausraster bei jeder starken Eingrenzung oder Zurückweisung. Die kurze Atemblockade erzeugt zwar ein "Blauanlaufen" (Lippenzyanose), erschöpft sich aber sofort selbst und hinterlässt keine Schäden. Die Ruhe, das Geschehen auszuhalten, ist notwendig, damit sich keine Konditionierung im Gehirn des Kindes festsetzt. Das dramatische Erscheinungsbild bekommt dann seinen "drive", wenn die Eltern jetzt panisch reagieren. Denn es gibt dem Kind ein ungeheures Machtmittel. Und das Kind kann sich selbst nicht steuern, um den Anfall zu verhindern. In der Regel gibt es solche Affektkrämpfe nur bei Kleinkindern in der Hochphase des Trotzes. Das einzige Gegenmittel: Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen und es möglichst gar nicht erst so weit kommen lassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.03.2010