Frage: Nachrag id=40192 Sehr geehrter Herr Posth

Ich hätte noch Fragen zu meinen letzten Eintrag um Felix besser zu verstehen.Papa sowie Oma bei der ja auch sehr oft ist sind beide SEHR liebevoll mit F.Mein mann spielt rund um die Uhr mit F,übernimmt das zu Bettgeh ritual u. bei der Einschlafbegleitung wechseln wir uns ab.Aber durch mein schlechstes gewissen weil ich schon so früh arbeiten musste bin ich überhaupt nicht "streng" ein nein sagen fällt mir schwer.Dadurch sind natürlich mein mann u. oma "strenger"Bei beiden ist er mehr auf mich fixiert.Doch bei der ANDEREN oma(sowie bei fremden) bei der er noch nie alleine war und ihm noch nie was verboten hat interesier ich ihn gar nicht.Liegt es daran sollten wir die "Rollen" tauschen?Hat eine zu offene Art auch was mit unsicherer Bindung zu tun?Auch fällt es ihm schwer alleine zu spielen z.B kochen(auch mit mithelfen) kann ich erst machen wenn mein mann da ist.Sollte ich auch mal sagen das es jetzt nicht geht u. er warten muss?Vielen Dank für ihre geduld u. tollen Arbeit.Mfg Andrea

Mitglied inaktiv - 25.01.2010, 07:13



Antwort auf: Nachrag id=40192 Sehr geehrter Herr Posth

Liebe Andrea, so ganz wird mir Ihr Problem nicht klar. Grundsätzlich sollten Sie allerdings nicht versuchen, Ihr Schuldgefühl wegen der Arbeitsaufnahme und der damit verbundenen Fremdbetreuung Ihrem Sohn gegenüber durch zu große Nachgiebigkeit loszuwerden. Das Kind hat keinen Gewinn dadurch und Sie selbst entlasten Ihr Gewissen dadurch auch nicht wirklich. Ein Kind hat mehr davon, eine überzeugende Mutter zu haben, die in ihren Reaktionen und Anweisungen verständlich und durchschaubar ist. Das lässt Sie stark vor Ihrem Sohn erscheinen. die Loslösungskomponente, die derzeit gut greift, ist ja richtig für die Entwicklung Ihres Sohnes und nimmt ihn Ihnen nicht weg, sondern führt ihn letztendlich wieder zu Ihnen hin. Aber Sie können nicht beides sein, primäre Bindungsperson und Loslösungsvorbild. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.01.2010