Frage: Nach Ferien bei Vater "duch den Wind"

Guten morgen. Mein 9-jähriger Sohn war eine Woche bei seinem Vater in Ferien und kam total durcheinander zurück. Bei Papi ist alles besser, da darf und bekommt er alles, es gelten keine Regeln, dearf bis 12 Uhr aufbleiben ... Er hat geweint und wollte wieder zum Papi weil er da immer jemand zum spielen hat. Papi kümmert sich nicht und schickt ihn zur Cousine oder parkt ihn vorm Fernseher, er muß nicht lernen......... Hab meinem Sohn gesagt es wär anders wenn er immer dort wäre. Ich denke halt Regeln sind wichtig für ein Kind. Was könnte ich machen damit er nicht immer so durcheinander ist? Hab das Gefühl Papi ist der "große Held" und ich bin die "Böse" mit den Regeln. Mit dem Vater reden bringt nichts hab ich schon probiert.

Mitglied inaktiv - 08.06.2009, 08:20



Antwort auf: Nach Ferien bei Vater "duch den Wind"

Hallo, Sie müssen sich selbst fragen, und das gilt für alle getrennten Paare, ob Sie die Besuchszeiten beim Vater (und umgekehrt der Vater das Leben bei der Mutter) nicht in übertriebener Weise schlecht macht, um die Sympathien des Kindes auf sich zu lenken. Diese Form der Instrumentalisierung des Kindes verschlimmert das Gefühl der Zerrissenheit zwischen den Eltern um etliches mehr. Genau genommen müssten beide, Vater wie Mutter, das Leben beim anderen Elternteil gutheißen und verteidigen. Denn das Kind kann nur mit der Einheit der Eltern in seinem eigenen Inneren gut leben. Das Vorbild des Vaters ist übrigens für Ihren Sohn derzeit sehr wichtig, schließlich geht er auf die Präpubertät zu. Vielleicht kommt auch daher die starke Hinwendung zum Vater. Dass der Vater Fehler macht und die Besuchszeiten seines Sohnes nicht immer gut ausfüllt, ist wahrscheinlich nichts Neues. Dass er jetzt den großen Gönner spielt und seinem Sohn mehr erlaubt, als für sein Alter eigentlich gut ist, sollte Sie nur dazu verleiten, die Unterschiede im elterliche Verhalten noch einmal herauszustellen und auf ihre eigene wichtige erzieherische Rolle hinzuweisen. Sagen Sie Ihrem Sohn, dass das auch so wäre, wenn Sie als Eltern zusammengeblieben wären. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.06.2009