Mein Sohn (21 Monate) schläft mit bei mir im Bett und ich stille ihn zwischendurch öfter. Dass Sie das stillen für ungünstig halten ist mir bewusst. Finden sie es auch schädlich, dass er mit in meinem Bett schläft? Wir mögen es beide sehr gerne und mein Partner akzeptiert es, schläft aber im Nachbarzimmer. Mein Sohn ist insgesamt sehr auf mich bezogen und ein vorsichtiges ängstliches Kind. Ich fände es sehr schön, wenn er etwas offener und mutiger anderen Kindern gegenüber würde. Falls sinnvoll, wie sollte ich ihm das stillen und in meinem Bett schlafen abgewöhnen?
Mitglied inaktiv - 05.03.2007, 05:53
Antwort auf:
mit im Bett
Stichwort: gemeinsames Schlafen
Hallo, gegen das gemeinsame Schlafen in einem Bett oder wenigstens in einem Zimmer ist überhaupt nichts einzuwenden. Im Gegenteil, es nützt den Kindern und fördert die Entwicklung zur Selbständigkeit. Das hört sich für manche Ohren widersinnig an, aus entwicklungspsyhologischen Gesichtspunkten ist es aber folgerichtig. Dabei wird berücksichtigt, daß ein Kind sehr viel Sicherheit und Geborgenheit bei seine Eltern empfinden muß, um dann sein Selbst in vollem Vertrauen auf den eigenen Erfolg der Gesellschaft zu präsentieren. Allerdings setzt das eine gelingende Loslösung voraus, und für die ist der Vater zuständig und nicht die Mutter. Sie hat ja ihren Beitrag schon in der Bindung geleistet. Was die Mutter betrifft: sie muß jetzt bereit sein, das Kind für die Loslösung innerlich freizugeben. Ziel für das Kind ist nicht die Aufgabe der Bindung oder die neue Bindung zum Vater, sondern einzig das eigene Selbst. Die Zuverlässigkeit von Mutter und Vater geht in der Selbstsicherheit des Kindes gleichsam auf. Das ist der entscheidende Faktor. Ein selbstsicheres Kind kann dann glücklich in der Gemeinschaft agieren und sich in vollem Vertrauen auf sich selbst einen eigenen Freiraum (auch des nachts) schaffen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.03.2007