Frage: Loslösungsfrage

Hallo Herr Dr. Posth, vieeln Dank für ihre immer sehr hilfreichen Antworten hier! Unsere Zwillinge sind ja sehr sensibel, müssen aber ab Januar zur Tagesmutter, ich muss wieder arbeiten, mein Mann und ich werden versetzte Arbeitszeiten ab September haben, ab Januar arbeiten wir ebide Vormittags. Die Zeit von September bis Januar wollen wir nutzen, damit die Kinder mit der Tagesmutter vertraut wird. Da mein Mann und ich uns in der Zeit die Betreuung teilen, kommen die Kinder da nicht durcheinander mit primärer Bindungsperson und Lösungsvorbild? Wie gehen wir am besten vor? Der Papa kümmert sich von Geburt an sehr intensiv mit um die Kinder, teilweise lasen sie sich besser von ihm beruhigen als von mir. Wickeln, Füttern, Baden, er ist bei allem dabei. Wir möchten, dass dei geänderte Betreuungssituation möglichst stressfrei für die Kinder wird. Haben Sie Tipps für uns? Schöne gRüße und herzlichen Dank für Ihre Anregungen hier im Forum!!!! MuckelsMama

Mitglied inaktiv - 14.08.2006, 08:12



Antwort auf: Loslösungsfrage

Hallo, es gibt meines Wissens keine ausreichenden Untersuchungen zu der Frage, wie Kinder mit einer elterlichen Doppelbetreuung umgehen. Wenn fremde Personen mit ins Spiel kommen, entwickeln die Kinder eine Bindungshierarchie, was soviel bedeutet wie, daß sie abgestuft ihre Sympathien verteilen. Aber bei Mutter und Vater mit nahezu gleichstarken Rollen funktioniert dieses Prinzip nicht mehr so sicher. Wahrscheinlich gibt es temporäre Zuschreibungen, d.h. mal übertragen sie auf ein Elternteil die Rolle der Bindung und ein anderes Mal die Loslösungsposition. Eignet sich aber einer der Eltern besonders gut für ein bestimmte Rolle, wird das Kind diese ihm auch definitv zuschreiben. Ist also der Vater mehr fürs Spielen zuständig und gemeinsam ausgehen, bekommt er die Rolle des Loslösungsvorbilds. Die Natur wird solche Möglichkeiten vorgesehen haben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.08.2006