Frage: Loslösung

Sehr geehrter Dr. Posth, letzlich war mein knapp 11 Monate alter Sohn bei uns zu Hause in Obhut seiner Oma, die er seit Geburt alle paar Wochen für ein paar Tage sieht und die bei der Betreung mithilft. Es lief prima. Am selben Tag musste ich nochmals eine dreiviertel Stunde weg und davon hat er 15min bitterlich geweint und war untröstlich, bis er wieder in meinen Armen war. Er hat sich sofort beruhigt und Oma wieder angelacht. An diesem Tag konnte ihn die Oma nicht mehr auf die Arme nehmen und von mir weg gehen, da er sofort losschrie.Meine Frage ist nun, ob und wie es vertretbar ist, dass wir (Eltern) mal zusammen weg können, oder ob wir ihn nicht mehr bei Oma lassen können.Bis jetzt waren wir praktisch nie weg, da ich bis vor kurzem abends noch gestillt habe.Seit ein paar Wochen weint er auch Papa stark nach, wenn dieser den Raum verlässt. Abends bleibe ich, oder Papa bei ihm im Zimmer bis er schläft, klappt prima. Hat beides mit der Loslösung zu tun? Liebe Grüsse

Mitglied inaktiv - 09.08.2010, 13:15



Antwort auf: Loslösung

Hallo, ja, beides hat mit der Loslösung zu tun, wobei Loslösung nicht so zu verstehen ist, dass das Kind die Bindung zur Mutter verlässt, sondern nur aus deren Ausschließlichkeit ausbricht. Da auch immer ein bisschen Angst mit dabei ist, werden die Kinder in dieser Anfangsphase gleichzeitig auch verstärkt anhänglich an die Mutter. Mit anderen Worten, die Loslösung ist ein längerer Prozess, der von kleinen "Rückschläge" begleitet ist. so einen Rückschlag haben Sie gerade erlebt. Aber der Porzess muss weiter gehen, und Sie sollten sozusagen im abgesicherten Modus langsam weiter vorgehen. D.h. wenn Ihr Sohn Loslösungbestrebungen zeigt, sollten Sie diese gewähren, zur Sicherheit aber anfangs immer erreichbar oder sogar in der Nähe bleiben. Also weitere Versuche mit der Großmutter stehen an. Es sollten bei der Oma zunächt einmal keine Konflikte auftreten, denn die führen Ihren Sohn postwendend in die Bindung zurück. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.08.2010



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