Liegt die Schüchternheit an der erschwerten Loslösung?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Liegt die Schüchternheit an der erschwerten Loslösung?

Guten Tag, sie haben mir hier schon öfters geholfen-vielen Dank. Meine Tochter (2J4M) hat zum Vater leider kein so gutes Verhältnis, da dieser öfters im Streit laut und aggressiv wurde, Vertrauen ist nun nicht gut vorhanden, sie will nicht alleine bei ihm bleiben bzw. mit ihm alleine was unternehmen. Sie ist sehr schüchtern und ängstlich gegenüber Fremden, kann das damit zusammenhängen. Also dass sie das Verhalten auf Fremde überträgt, sie diesen auch schlecht Vertrauen kann, da sie Angst hat, dass diese evtl. auch aggressiv werden könnten?Oder liegt es eher an der erschwerten LL? Wie kann ich ihr am besten helfen, mit Vater habe ich schon öfters darüber gesprochen,was er damit anrichtet! Vielen Dank und viele Grüsse Anika

von Anika123 am 07.11.2011, 08:31



Antwort auf: Liegt die Schüchternheit an der erschwerten Loslösung?

Liebe Anika, Selbstvertrauen und Angstfreiheit haben viel mit der erfolgreichen Loslösung zu tun. Man kann diese Entwicklungsvorgänge im Kind also schlecht voneinander trennen. Insofern bestimmt das Verhalten des Vaters die Selbstentwicklung des Kindes unabweislich mit. dieser Verantwortung für sein Kind sollte sich Ihr Mann bewusst sein. Vielleicht schildern Sie ihm das noch einmal in aller Eindringlichkeit. Als Alternative gäbe es nur die Möglichkeit, dass sich für Ihre Tochter ein Ersatzloslösungsvorbild findet, das den schlechten Einfluss des Vaters durch sein positives Bild ausgleicht. So etwas geschieht spontan tausendfach in der Gesellschaft, meistens ohne dass es die Eltern selbst genau bemerken. Aber wenn diese Kinder später ihre Lebensgeschichte erzählen, dann kommt so etwas zum Vorschein. Ersatzloslösungsvorbilder sind häufig Großväter oder auch Großmütter, die aber meist schon Ersatzbindungspersonen sind. Aber auch andere dem Kind zugewandte Erwachsenen in der Familie können diese Rolle übernehmen. Gibt es so jemand bei Ihnen in der Familie? Viele Grüße.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.11.2011



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