Wir mussten vor der geburt unserer Tochter (4,5 Monate) umziehen. Ich kenne hier niemanden u. mein Mann kommt erst spät abends von der Arbeit heim. Dazu kommt, dass sie viel schreit, wodurch eine Krabbelgruppe u. ähnliches zur Zeit nicht in Frage kommt. Ich beschäftige mich zwar viel mit ihr, aber wir sind fast immer alleine daheim oder gehen spazieren. Schadet das ihrer Entwicklung, dass sie so isoliert ist? Sie lässt sich auch nicht gerne von anderen Oersonen halten. Ich habe so ein schlechtes Gewissen!
Mitglied inaktiv - 30.01.2006, 10:00
Antwort auf:
Langeweile?
Hallo, Ihrer Tochter schadet nur das Schreien, wenn es nicht auf liebevolle Weise abgestellt wird, d.h. wenn nicht ihre Bedürfnisse erkannt und schnellstmöglich befriedigt werden. Diesbezüglich brauchen Sie also kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie danach handeln. Ihre Tochter geht jetzt eine feste Bindung zu Ihnen ein, die man als die primäre Bindung eines Menschen bezeichnet und die lebenslang hält, wenn sie nicht massiv gestört wird. Diese primäre Bindung ist zunächst exklusiv und jeder andere, der sich in sie hineindrängt, wird angefremdelt und muß sich langsam und vorsichtig das Vertrauen des Säuglings erobern. Das kann auch für den Vater gelten, wenn er selten da ist.
Was Ihre persönliche Situation angeht, das steht auf einem ganz anderen Blatt. Natürlich ist die Isolation einer Mutter in neuer Umgebung für diese sehr belastend. Sie müssen unbedingt irgendwo Anschluß finden. Erkundigen Sie sich in der dortigen Gemeinde, wo es passende Kreise gibt, fragen Sie in den Kindergärten nach, machen Sie im Supermarkt einen Aushang oder annoncieren in der dortigen Regionalzeitung. Auch hier im Forum können Sie bei den Elternforen Anfragen starten. Vielleicht wohnt jemand zufällig ganz in der Nähäe. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 31.01.2006
