Lieber Dr. Posth,
mein zweiter Sohn ist jetzt 3 Wochen alt und ist seit gut einer Woche sehr unruhig und schreit auch häufig, trotz permanentem Tragen, auch im Tragetuch. Ganz offensichtlich hat er zumeist Bauchweh, mitunter wird es die Müdigkeit sein, da er nun auch schlecht in den Schlaf findet. In Ihren Beiträgen zu den Koliken schlagen Sie ein Medikament namens Ila-Med vor. Leider ist es ausser Handel, haben Sie eine Alternative? Würden Sie Mutaflor einfach verabreichen oder sollte das Unglück ein bestimmtes Mass erreichen (5 X 1ml?)? Lefax, Kümmelzäpfchen, Windsalbe wenden wir an. Den Stillrhythmus auf 3 Stunden zu ziehen fällt schwer, da wenn Hunger da ist, er sehr stark schreit – bemühe mich aber. Die Hebamme meint, es ist wichtig für Kinder, dass sie in einem Bett ruhig schlafen, da sie im Tuch nicht tief schlafen. Was ist das für eine Theorie?
Liebe Grüße Ina.
Mitglied inaktiv - 21.07.2008, 09:02
Antwort auf:
Koliken, Unruhe
Stichwort: Säuglingsschreien / Schreibaby
LIebe Ina, ja, es gibt zuviele "Theorien". Dazu gleich.
Das mit Ila-Med ist ein bundesweites Problem, von dem auch ich betroffen bin. Ich habe nun mit dem Hersteller selbst telefoniert, der mir versichert hat, dass das Pipenzolat in der gleichwertigen Mixtur von jedem Apotheker hergestellt werden kann. Ila-Med lässt sich also leichtens herstellen, wogegen auch nichts spricht, da es als Medikament ja zugelassen war. Die Marktrücknahme kam durch verschärfte Zulassungsbestimmungen für pflanzliche und natürliche Medikamente (aus Angleichungsgründen für Chemotherapeutika). Das Herstellen der erforderlichen Studien ist nun den kleinen Pharmafirmen zu teuer, und die Marktverbreitung für den Aufwand wiederum zu gering. Wenden Sie sich also an Ihren Apotheker(in). Er/Sie kann Ihnen weiter helfen.
Nicht das Schlafen in einem Bett ist das natürliche Prinzip zur Beruhigung eines müden Säuglings, sondern eben das Wiegen, Schaukeln und Herumgetragenwerden. Menschen sind aufgrund ihrer natürlichen Herkunft Traglinge. Über die Labyrinthe hinter dem Innenohr werden harmonische Bewegungsreize auf das Gehirn des Säuglings übertragen, das dadurch schlafanbahnende Neurotransmitterwirkungen (Signalbotenstoffe) erhält. die Wirkungen realisieren dem Säugling auch den erhaltenen Bezug zur Mutter oder dem Vater und stärken damit die prmiäre Bindung. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.07.2008