Meine Tochter (17+ Monate, bindungsorientiert aufwachsend) hatte so mit 15 Mo einen Entwicklungsschub nach dem sie sich im Spiegel erkannt hat. Danach folgte eine Anhänglichkeitsphase und dann wiederum war sie selbstständiger als sonst. So weit so gut. Vor 2 Wochen fing sie bei der Tamu an, sanfte Eingewöhnung. Sie hat ein bisschen protestiert, hat sich aber gefreut hinzugehen und sich bei der Abholung (nach 2-3h) gefreut. Am Donnerstag aber war sie bei der Abholung etwas indifferent mir gegenüber und am Freitag (nach 2 Wo bei der Tamu) hat sie mich bei der Abholung tatsächlich gute Minuten ignoriert, wollte bei der Tamu bleiben, hat quasi mir ggü ein paar Min. gefremdelt, dann war wieder alles ok.
Samstag ist sie krank geworden (Fieber). Ich hatte eh vor, eine Woche mit ihr zu Hause zu bleiben. Aber was dann? Kann die Bindung so schnell kippen? Ich kann nicht komplett zu Hause bleiben, sie geht max. 4h am Tag zur Tamu.
Danke für Ihre Hilfe!
von
blah
am 30.04.2012, 08:53
Antwort auf:
Jetzt haben wir die Bescherung...
Hallo, das "bisschen Protestieren" spielt man gerne herunter. Für ein KInd ist es aber doch sehr bedeutsam und beeinflusst die Grundhaltung zu der kritischen Sache. Wenn jetzt eine sehr versierte Erzieherin es schafft, das Kind liebevoll an sich zu binden, geht alles geht und der "Übergang" ist gelungen. Wenn das aber nicht funktioniert, lehnen die Kinder die frühe Fremdbetreuung ab und zeigen auch ablehnende Reaktionen ihren BIndungspersonen gegenüber. Das heißt nicht, dass die Bindung "kippt", aber eine gewisse Verunsicherung setzt ein. Daher ist es meiner Auffassung nach richtig, das Kind erst einmal wieder ein paar Tage zu Hause zu behalten, damit das Kind spürt, dass es dort weiterhin willkommen ist und keine Beziehungsverlust eingetreten ist. Da genügen dann ein bis zwei Wochen. Zu lange raus bleiben aus dem Kin-ga empfiehlt sich auch nicht, weil dann nämlich die erneute sanfte Eingewöhnung erfolgen muss. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.05.2012
