Guten Tag,ich bin Mutter eines fast 1,5 jährigen Sohnes. Seit einigen Monaten macht mir seine Motorik sorgen. Mein Sohn war immer sehr unsicher in seinen Bewegungen, er ist auch spät mit dem krabbeln angefangen. Hinzu kommt, das er Schaukeln nicht nur vermeidet sondern sich regelrecht dabei verkrampft und panisch wird. Genauso ist es bei wackeligen Untergründen, bei Oberflächen die eine Steigung/Gefälle haben, verweigert er das weiterlaufen komplett!Von Beruf aus bin ich Erzieherin wodurch mein Umfeld der Meinung ist, dass ich zu genau beobachte und bewerten würde. Das habe ich eine Zeitlang hingenommen doch für mich summieren sich die Gegebenheiten in denen mein Sohn auffällig ist. Ich gehe mit ihm zum turnen und oft auf Spielplätze, die die Möglichkeit bieten im Gleichgewichtsbereich viele Sachen auszuprobieren, doch mein Sohn lässt selbst Versuche nicht zu!Meine Kinderärztin will abwarten, damit kann schlecht umgehen. Was sagen sie, ist das Verhalten meines Sohn noch altersgerecht?
Mitglied inaktiv - 16.05.2011, 10:56
Antwort auf:
Ist das Verhalten meines Sohnes noch altersgerecht?
Hallo, je nachdem, wann ein Kind zu laufen begonnen hat, ist das Alter von 1 1/2 noch nicht viel, um das Gleichgewichtszentrum zu schulen. Ihr Sohn steht da also noch ganz am Anfang, so dass die Kollegin mit ihrem Abwarten wollen wahrscheinlich recht hat. Was allerdings auffällig ist, ist die Angst, die Ihr Sohn beim Schaukeln und auf wackeligen Untergrund entwickelt. Wahrscheinlich empfindet er Beschleunigungsreize im Gehirn sehr viel stärker als andere Kinder. Da der Mensch in solchen Fällen sofort die Augen aktiviert und sich Haltepunkte in der Umgebung sucht, ist das schnelle Vorbeigleiten der Umgebung ein Anlass zu Unsicherheit und Angst. Vielleicht sollte Sie mit Ihrem Sohn ein paar vorsichtige Übungen machen, die das Gleichgewicht zur Arbeit anregen, aber den Augen die Möglichkeit bieten, sich in der Umgung zu orientieren, z.B. langsames gemeinsames Drehen um die eigene Achse, Hochheben und wieder Absenken, Wippen usw. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 20.05.2011