Frage: intime Frage..........

Hallo, mein Sohn (wird im Juli 4 J.) fummelt sich seit einer Woche etwa ständig im Intimbereich rum.......oft steckt er einfach seine Hände in die Hose und nimmt dann seinen Penis in die Finger und drückt und zieht (weiß nicht wie ich genau sagen soll) dran rum! Einerseits denke ich nun,dass das wohl zur normalen Entwicklung dazu gehört,solange er es ja auch nur hier im Haus macht, wäre es ja okay..........aber was mache ich,wenn er damit dann auch womöglich draußen bzw. im Kiga anfängt !?!? Oder ist das einfach so ne Phase die dann bald wieder vorbei ist -wie geht man als Mutter damit am Besten um ?? Vielen Dank schonmal und noch einen schönen Abend - LG

Mitglied inaktiv - 22.05.2006, 19:12



Antwort auf: intime Frage..........

Stichwort frühe Sexualität Hallo, der Sexualtrieb setzt wie der Aggressionstrieb in der frühen Kindheit ein. Das gilt für Jungen wie für Mädchen. Einige Kinder entdecken dabei sehr früh die Fähigkeit zur Masturbation (Onanie) und probieren diese Funktion zunächst auch freudig aus. Das bleibt normalerweise, wie Sie schon vermutet haben, eine Phase. Da die Kinder in diesem Alter aber noch keine Moralvorstellungen zu diesen Dingen haben und auch diesbezüglich keine Schamgefühle kennen, wird Selbstbefriedigung auch in der Öffentlichkeit vollzogen. Aber diese Form der Sexualität hat keinen objektgerichteten Charakter. Überdies sind Ödipuskomplex und Elektrakomplex meiner Auffassung nach überkommene Vorstellungen der Psychoanalyse. Somit ergibt sich grundsätzlich keine Rechtfertigung, die Erwachsenenvorstellungen von Sexualität auf das Kind zu übertragen! Daher ist es unbedingt notwendig, sein Kind vor Übergriffen zu schützen, denn nicht alle Erwachsenen sind in dieser Hinsicht stabil und zuverlässig. Es ist also notwendig, mit seinem Kind darüber ein kleines Gespräch zu führen und ihm zu sagen, daß die Formen sexueller Betätigung und Befriedigung in die Privatatmosphäre des einzelnen Menschen gehören, und in der Öffentlichkeit nicht gerne gesehen werden. Man kann es ja damit begründen, daß man seine eigene Intimität, also die zwischen Mutter und Vater, auch lieber unter Ausschluß der Öffentlichkeit erlebt. Bei solchen Gesprächen ist es natürlich wichtig, keine unnötigen Ängste vor Übergriffen von Erwachsenen zu schüren, aber das Kind gleichzeitig zu ermutigen, sich sofort an die Eltern zu wenden, wenn so etwas doch passiert. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.05.2006