Frage: Integrationskindergarten

Meine Tochter ist 17 Monate alt. Sie ist sehr auf mich fixiert, da es ausser meinem Mann keine weitere Betreungsperson gibt. Mein Mann wird als stundenweiser "Babysitter" allerdings akzeptiert.Ist denn ein solches Klammerverhalten in dem Alter normal? Zeitweise weint sie, sobald ich den Raum verlasse. Manchmal spielt sie auch ungetrübt weiter. Nun möchte ich mit ihr 1x die Woche für 3 Stunden in den Integrationskindergarten. Ich werde die ersten Wochen (Monate?) auch nicht weggehen, sondern sie soll sich dort in Ruhe einleben. Ist das o.k. so? Ich würde meine Tochter als sensiebles Mädchen einschätzen. Ist sie so eventuell sogar überbehütet? Mir wurde im Bekanntenkreis schon mal vorgeworfen, sie sei zu sehr auf mich fixiert, und ich müsse sie nun dazu bringen, dass sie es eben auch mal einen Tag ohne mich aushält. Ich muss dazu sagen, dass ich sie tatsächlich nicht einen ganzen Tag entbehren könnte, es sei denn, beim Papa. Was halten sie davon? Vielen Dank für ihre Einschätzu

Mitglied inaktiv - 27.02.2006, 19:53



Antwort auf: Integrationskindergarten

Hallo, im zweiten Lebensjahr sind alle Kleinkinder noch sehr elternfixiert. Das ist der normale Entwicklungsverlauf und hat nichts mit Verwöhnung, Verzärtelung oder Überbehütung zu tun. Es ist richtig, daß sich Ihre Tochter in der Phase der Loslösung erst einmal zu ihren Vater hin richtet, und ihn dabei als Absprungbrett für die außerfamiliäre Sozialentwicklung "benutzt". In diese Zeit fällt auch die "Entdeckung" des eigenständigen Selbst, die oft noch einmal die große Anhänglichkeit am Ende des 1. Lebensjahres heraufbeschwwört. Sicher sind sensible Kinder von solchen inneren Vorgängen viel stärker betroffen als weniger sensible. Aber das sollte Sie nicht davon abhalten, weiter entwicklungskonform vorzugehen. So gesehen ist alles in Ordnung, was Sie vorhaben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.03.2006