Frage: Inkonsequent

Hallo Herr Dr. Posth, Ich hab sie letztes mal wegen Regression etwas gefragt. Danke, Sie konnten mir sehr gut weiterhelfen, jedoch hätte ich noch eine Frage an Sie. Sie meinten dass eine alleiner. Mutter nicht jeden regressiven Bedürfnis nachgeben sollte. Meine Frage wär das dann nicht inkonsequent? Zum Beisp. mein Sohn will getragen werden, manchmal trage ich ihn und manchmal sag ich zu ihm (ich weiß du willst getragen werden, ich tus jetzt aber nicht, weil du schon gehen kannst) o. Kompromiss (ein Stückchen tragen und ein Stück soll er selber gehen) OK so? oder Inkonsequent? Denkt sich da das Kind nicht, warum trägt mich meine Mutter manchmal und warum manchmal nicht? Herzlichen Dank, Daniela

von Daniela_87 am 30.09.2013, 07:49



Antwort auf: Inkonsequent

Hallo, wenn man einem Kind sagt, warum man diesmal anders reagiert also sonst, dann wirkt es auf das Kind nicht inkonsequent. Es erfährt nur, dass es Ausnahmen gibt, und das ist richtig so. Beziehungen profitieren von Ausnahmen. Wenn Mutter und Vater da sind, gibt es auch unterschiedliche Reaktionen. Da weiß dann zwar das Kind, was von wem kommt, und wie es sich darauf einzustellen hat, aber es muss verstehen, dass es nicht immer dieselben Reaktionen bei den Eltern gibt. Bei eine allein erziehenden Mutter vereinigt sich zwar alles auf eine Person, aber auch die darf, genauso wie sie es machen, unterschiedliche Angebote machen und diese dann erklären oder als Ausnahme darstellen. Kompromisse sind natürlich auch ein guter Weg. Es gibt eben im Leben unterschiedliche Ausgangssituationen und draufhin auch unterschiedliche Reaktionen. Nur die Generallinie sollte in etwa gleich bleiben und Abweichungen müssen begründet werden. Vielleicht sagt man es so: eingetlich machen wir das ja nicht, aber heute ist es etwas anders, weil.... Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.10.2013