Lieber Herr Dr. Posth,
ich bin alleineziehend und habe eine sehr liebe und intelligente Tochter von, 2,8 Jahren. Es gibt zwischen mir und ihremm Vater starke Schwierigkeiten und wir gehen getrennte Wege. Allerdings hat er die Kleine früher oft betreut und dann auf einemal gar nicht mehr. Sie hat noch gute Erinnerungen an ihn und erzählt oft aus der Verganganeheit. Wie erklä
re ich einem so kleinem Kind am einfühlsamnsten, dass es zwischen den Eltern leider aus ist und sie bei mir groß wird. Anasonsten ist die kleine sehr aufgeschlossen auch anderen netten Männern gegenüber, was mir manchmal peinlich ist. Können Sie mir einen Rat gegeben? Herzlichen Dank, Brigitte
Mitglied inaktiv - 25.09.2006, 16:35
Antwort auf:
in Mamas Bett
Liebe Brigitte, leider ist eine Trennung der Eltern für ein Kind immer eine ganz schwierige Situation, und es gibt keine ideale Form, ein Kind aus dem entstehenden Konflikt herauszuführen. Die große Gefahr für das Kind liegt darin, daß es sich schnell als Verursacher des Zerwürfnisses sieht. Daher erscheint es sinnvoll, wenn man dem betroffenen Kind klar sagt, daß es sich um einen Streit zwischen den Eltern gehandelt hat und das Kind selbst in diesem Zusammenhang gar nicht erst erwähnt.
Der Verlust des Vaters bedeutet einen Verlust des Loslösungsvorbilds. Noch wirkt das positive Vaterbild in Ihrer Tochter nach, aber irgendwann verblaßt es und Ihre Tochter wird sich wieder an Sie "rückbinden". Das positive Vaterbild scheint ihre Tochter im Moment dazu anzustiften, den Kontakt zu anderen Männern zu suchen. Das sollten Sie besser korrigieren mit dem Hinweis, daß es sich bei diesen Personen nicht um den Vater handelt. Sie riskiert sonst herbe Enttäuschungen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 29.09.2006