Frage: Impftrauma?

Sehr geehrter Herr Posth, seit unser Sohn (14 Wochen) vor 2 Wochen geimpft wurde, schreit er manchmal, fuer uns, grundlos und vor allem, wenn er gewickelt wird. Der Vorgang des impfens fand ich von der Art und Weise, wie es durchgefuehrt wurde nicht so toll. Die Schluckimpfung wurde ihm quasi reingewurkt und anschliessend musste mein Mann die Arme unsres Sohnes festhalten und der Arzt gab ihm links und rechts eine Spritze in den Oberschenkel. Natuerlich hat er gebruellt wie am spiess. Ich habe ihn anschliessend sofort hochgenommen. Aber schon das Ablegen zum ankleiden war sehr problematisch. Seit dem ist er ausgesprochen schreckhaft und faengt auf seinem Wickeltisch oft an ganz entsaetzlich zu weinen. Ausserdem ist er sehr schreckhaft was knistergeraeusche etrifft, wenn .ein Mann z.B. Broetchen ausder Papiertuete nimmt schreckt er hoch und weint. Wir geben unserem Sohn sehr viel Naehe und Geborgenheit. Ist es sein Temperament, oder wurde er "traumatisiert"? Vielen Dank fuer die Einschaetzung. Aella

von aella0403 am 10.06.2013, 09:22



Antwort auf: Impftrauma?

Liebe Aella, vermehrtes Schreien wird bei den üblichen 5- und 6-fach Kombinationsimpfstoffen als mögliche Nebenwirkung angegeben. Das müsste aber unabhängig von der Impfmethodik sein, also eine echte Nebenwirkung. Das Studiendesign zu dsen zugrunde liegenden Untersuchungen ist mir allerdings nicht bekannt. So gesehen ist nicht klar, was diese hohe Irritabilität der Säuglinge nach den Impfungen auslöst.Sie können ja gerne hier im Forum Prof. Heininger dazu befragen. Bei Säuglingen, die bei mir in der Praxis geimpft wurden, habe ich diese hohe Irritabilität bisher nie feststellen können. Offenbar hat Ihr KiA die Rota-Virus-Impfung mit der 6-fach-Kombination und der Pneumokokken-Impfung am selben Tag durchgeführt. Ich bin mir unsicher, ob das zulässig ist, würde auch so nicht vorgehen. Vorerst können Sie nichts anderes tun, als Ihrem Sohn die nötige Sicherheit und Beruhigung zu geben, die er jetzt braucht. Verschlimmert sich aber die Problematik, sollten Sie sich auch an einen Kinderneurologen, also eine Neuropädiater wenden (z.B. in einem Sozialpädiatrischen Zentrum). Mit weitere Impfungen sollten Sie zunächst vorsichtig sein und sich erst einmal absichern, dass keine bleiben Impffolgen entstehen. Weitere Impfungen sollten dann mit viel geschickter Ablenkung erfolgen, so dass ein Verbindung von Auf-den-Wickeltisch-legen und gepiekst werden gar nicht so deutlich zustandekommt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.06.2013