Frage: Immerzu andere nachmachen

Hallo Herr Dr.Posth Mein Problem mit Jan 3 Jahre liegt in seinem Drang seine beiden engsten Freunde ganz stark nach zu machen.Das geht ca ein halbes Jahr schon so. Tim möchte trinken,Jan auch,Tim doch nicht,Jan auch nicht mehr. Tim schmeißt seinen Roller hin,Jan auch Tim trägt keinen Helm,Jan will auch keinen(gebe da aber nicht nach) Malvine will Leberwurstbrot-Jan auch und wehe ich habe Käsebrot dabei Tim oder Malvine laufen weg-Jan logischer weise auch u.s.w. Mittlerweile reagiere ich recht genervt darauf,da ich auch immer schon im Vorwege genau weiß was er gleich von mir will. Tim möchte trinken,dann hole ich schon Jans trinken aus der Tasche,auch wenn er noch garnicht bei mir angekommen ist Sein sonst gutes Benehmen an der Straße ,wird ein Kampf wenn sein Freund /in anders über die Straße gehen darf als er.z.b. laße ich ihn nicht mit dem Roller rüber sondern er soll schieben,macht er auch wenn wir alleine sind,aber nicht wenn ..... Mich nervt es gewaltigt und ich habe das Gefühl irgendwie zu versagen um damit richtig um zugehen. Wir loben Jan für Leistungen,er kann sich auch gut beschäftigen,spielt,ließt und vorlesen ,puzzle und lego.Alles total normal .Er kann auch aus teilen und Körperlich ist er beiden Freunden überlegen und nimmt Sachen weg und läßt sich nicht einschüchtern wenn der andere anfängt zu kreischen,sondern hält beharlich gegen,wenn es darauf ankommt ist er ober cool,warum macht er anders rum seinen Freunde so stark nach. Ich dachte es sei ne Phase,aber sooo lange??? Tim ist trocken und pischert auch an den Baum. Das wiederum ist Jan nicht wichtig nach zumachen,weder zum KLo noch sonst eine Richtung zum trocken werden,obwohl Tim es ihn ja auch vormacht. Ich suche immer MEINEN SOHN und nicht die KOpie eines anderes KIndes. Leider lang, aber das alles so in klein Format ist schwierig zumal ich noch so viele Sachen und beispiele aufzählen könnte....aber ich denke sie werden auch so wissen,was ich hier ausdrücken möchte und erwarte ihre Antwort. Nette Grüße von einer fasst verzweifelten Mutter--Ma

Mitglied inaktiv - 27.04.2004, 22:39



Antwort auf: Immerzu andere nachmachen

Hallo, der Imitationsdrang eines Menschen ist zunächst einmal eine von der Natur vorgegebene Verhaltensform. Möglicherweise gibt es dafür im Gehirn sogar ein spezielles Zentrum. Im zweiten Lebenjahr ist dieses "Zentrum" besonders aktiv, denn der ursprünglichste Lernprozeß ist ein reines Nachmachen. Mit zunehmender Selbständigkeit verliert dieses Verhaltensmuster im Prinzip aber seine Kraft. Nur in der Gruppe mit Gleichaltrigen bekommt es wieder die ursprüngliche Stärke zurück. Das ist aus Gründen der Identifikation mit der Gruppe, also aus sozialen Gründen, wichtig. Damit Altersgleiche zueinander finden und sich nicht aus Gründen der Rivalität gegenseitig permant fertig machen, müssen sie gemeinsame Identität entwickeln. In der Adoleszenz, in der es wieder ganz stark um Identifkation und Rollenverständnis geht, passiert genau dasselbe. Ihr Sohn treibt es dabei besonders weit, was höchstens bedeutet, daß er ein hohes Bedürfnis nach Identifikation mit der altersgleichen Gruppe hat. Wenn Sie es aber aus Erziehungszwecken ausnutzen wollen (s. Trockenwerden), macht er Ihnen einen Strich durch die Rechnung. So individuell ist er dann doch. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.04.2004



Antwort auf: Immerzu andere nachmachen

Hallo Dr Posth Ich muss bezüglich ihrer Antwort noch einmal nachfragen. Verstehe ich es richtig,dsa ich mir keine weiteren Sorgen um Jan machen muss. Das er halt nur dieses hohen Identifikationsdrang hat und wird sich das wieder geben oder sollte man was unternehmen?? Sollte ich es ignorieren und ihn machen lassen??? 'Über eine weitere Antwort freue ich mich sehr Viele Grüße Ma37

Mitglied inaktiv - 28.04.2004, 20:42