Lieber Dr. Posth,
ich stelle hier eine weitere Frage, obwohl ich weiß, dass man sich auf eine Beschränken soll. Da ich aber seit Wochen versuche Ihnen die Fragen zu stellen und das Kontingent von 40 Fragen immer vergeben ist und ich weder von meinem Kinderartz noch meiner Hebamme keine Hilfe bekomme, wende ich mich ein zweites mal an Sie.
Wie schon erwähnt, ist mein Sohn 6 Wochen alt und will immer auf den Arm. Beim Schlafengehen haben wir ebenfalls Sorgen. Unser Kleiner ist abends besonders quängelig. Er ist müde und schläft nicht, stattdessen weint und weint er. Wir tragen ihn durch die Gegend, schaukeln und wippen ihn, aber nichts hilft. In den letzten Tagen habe ich festgestellt, das er ein wenig zur Ruhe kommt, wenn ich ihn einpucke. Woran liegt das? Hat mein Baby Sorgen oder Probleme? Wie soll oder kann ich ihm Helfen?
Ich danke Ihnen im vorraus für Ihren Rat.
Mitglied inaktiv - 11.08.2008, 09:44
Antwort auf:
immer wieder abends
Hallo, ein Baby hat nur eine einzige Sorge, nämlich die, dass ihn seine Mutter (oder auch sein Vater) verlassen könnten. Wenn es also allein "irgendwo" liegt, ein kleiner Säugling weiß nicht, wo er sich befindet, dann schreit es nach seinen Eltern. Je schneller diese kommen, umso besser. Das hat mit Verwöhnen nichts zu tun, sondern mit Elternpflicht.
Die meisten Säuglinge weinen/schreien in den Abendstunden mehr als am übrigen Tage. Das hat mit natürlichen Biorhythmen zu tun und mit vegetativen Empfindungszustanden (vegetativ=unbeeinflussbares Nervensystem). Davon ist vor allem der Bauch betroffen, der dann bei Blähungen rebelliert. diese Blühungen müssen unbedingt behandelt werden (s. gezielter Suchlauf unter Trimenonkoliken). Wenn das üblich Lefax nicht mehr hilft (oder sab simplex etc.), dann sollte man sich Kümmelzäpfchen oder Virburcol-Zäpfchen aufschreiben lassen. Das berühmte Ila-Med (Pipenzolat) wurde wegen zu geringer Rentabilität vom Markt genommen. Geschickte Apotheken können diese Tröpfchen aber selber herstellen. Das Rezept hierzu gibt es in Kürze über mein Forum. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.08.2008
