Frage: immer quengelig

Hallo, meine 13 Monate alte Tochter ist ein sehr temperamentvolles, aufmerksames und leider auch sehr quengeliges kleines Mädchen. Sie hat schon immer viel geweint. Im ersten Jahr haben wir ihr immer all unsere Aufmerksamkeit gegeben und sind auch immer voll auf ihre Bedürfnisse nach Nähe etc. eingegangen. Aber so mittlerweile denken, wir, dass sie das jetzt so langsam schon ausnutzt. Sie möchte immer bei uns in der Nähe sein. Sobald sie mal kurz allein im Zimmer ist, geht das Gejammer los. Ich rede mit ihr und sage, dass sie mir doch hinterherkommen möchte. Aber nichts. Sie sitzt auf der Stelle (als ob sie gar nicht krabbeln könnte!) und weint ganz herzzerreißend. Meist so lange bis wieder jemand ins Zimmer zurückkommt und sich mit ihr beschäftigt oder sie auf den Arm nimmt. Außerdem ist sie bei jeder Situation wo sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist(also z.B, im Kinderwagen, Autokindersitz, Hochstuhl etc.) schnell unzufrieden. Sie weint dann oft so, als ob sie Schmerzen hat. Und kurze Zeit später, also wenn sie mit dem Weinen wieder unsere Aufmerksamkeit erlangt hat, zeigt sie wieder mit den Fingern auf irgendwas und lacht uns vergnügt an. Kann es sein, dass sie das schon wissentlich macht und versucht zu testen, wie weit sie bei uns gehen kann? Wie sollte man sich ihr gegenüber verhalten? Nutzt es, sie einfach ein wenig zu ignorieren (auch wenn mir das sehr schwer fällt, da sie mir immer soooo leid tut)? Jegliches gutes Zureden aus der Ferne nützen nichts.Ob es wohl besser wird, wenn sie laufen kann? Obwohl wir das beim Krabbeln auch schon gedacht haben.Leider Fehlanzeige! Aber sie ist was die Fortbewegung angeht eher faul und möchte immerzu in unserer Nähe bleiben.Sie wartet auch bei irgendwelchen Sachen, die sie gerne haben möchte, so lange bis Mama oder Papa ihr dieses bringen. Sie zeigt darauf und jammert. Aber selbst hinkrabbeln fällt ihr nur sehr selten ein. Haben Sie einen Rat für mich? Manchmal bin ich echt am Ende, weil sie uns scheinbar mehr als andere Kinder herausfordert. Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 26.04.2004, 13:57



Antwort auf: immer quengelig

Hallo, wenn ich Sie recht verstehe, kann Ihre Tochter noch nicht stehen und laufen und krabbelt auch ungern. Das macht Ihre Reaktionen zu Beginn der Loslösungsphase verständlich, denn mit der Lösung aus der primären Bindung verstärkt sich die Anhänglichkeit, da das Kind Angst bekommt, seine Mutter zu verlieren. Meist können die Kinder in diesem Alter aber schon laufen und kommen also der Mutter ständig hinterher und hängen an ihrem "Rockzipfel". Es wäre sicher sinnvoll, Ihre Tochter zu animieren, Ihnen hinterher zu krabbeln und sich die erreichbaren Gegenstände selbst zu holen. Dazu geht man selbst auf die Knie und macht den erwünschten Vorgang schlichtweg vor. Das müssen Sie natürlich öfter tun. Ihre Tochter nutzt Sie nicht aus, aber sie wählt, wie alle Kinder!, den bequemeren Weg. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 27.04.2004