Lieber Dr. Posth,
ich mal wieder. Zur Erinnerung: Ex-Schreibaby mit extremer mot. Unruhe, jetzt 9 1/2 Monate. Er bleibt ein Temperamentsbündel und arbeitet energisch an seinem Willen (wickeln etc.) Er krabbelt nun wie ein Weltmeister, zieht sich überall hoch, läuft am Sofa entlang. Er sagt Mama und Papa.
Mein Problem sind nach wie vor die unruhigen Nächte. Jetzt nur noch 2 kl. Tagesschläfchen, dennoch geht’s selten vor 21:30 Uhr ins Bett. Er schläft nun mit im großen Bett (vorher Babybalkon) und auch ohne Schlafsack, denn er möchte im Schlaf wühlen und krabbeln und auf dem Bauch liegen bleiben. Auf diese Art kann ich ihn wenigstens im Bett wieder beruhigen und muss nicht mit ihm aufstehen, da er so meistens nicht ganz aufwacht.
Beikost lehnt er wieder fast ganz ab, verlangt aber nachts keine Flasche mehr.
Kann das an den Zähnen liegen? Zwei hat er seit fast vier Wochen. Versuche ich es mit Dentinox o.ä. wird er richtig wütend.
Vielen Dank für Ihre Mühe.
LG, Moni
Mitglied inaktiv - 04.06.2007, 10:02
Antwort auf:
immer noch sehr unruhige Nächte
Liebe Moni, besonders der scheinbare Rückschritt auf Breikost bzw. sogar Flaschenkost hängt höchstwahrscheinlich mit dem Zahnen zusammen. Das Zahnfleisch ist dann so empfindlich, daß feste Speisen sich unangenhem anfühlen. Außerdem scheint beim Zahndurchbruch der Appetit etwas nachzulassen. Ein Ernährungsproblem wird das allerdings nie für das Kind. Dentinox, Osanit Globuli, Viburcol- Zäpfchen, alles erlaubte Maßnahmen beim Zahnen - mit mehr oder weniger sicherer Wirkung.
Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie Ihren Sohn jetzt erst einmal zu sich ins Bett genommen haben. Das Beruhigen in der Nacht klappt so am schnellsten und die Vermehrung des Urvertrauens schafft eine bessere Basis für die weiteren psychosozialen Entwicklungsschritte. Wenn die schwierige Phase vorüber ist, wird Ihr Sohn auch wieder bei Ihnen im eigenen Bettchen schlafen. Lassen Sie sich nicht von Anderen irritieren. Übrigens ist die Krabbelzeit meistens eine Zeit größerer nächstlicher Unruhe. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.06.2007