Frage: Imaginärer Freund ?

Hallo, meine Tochter ist 32 Monate alt und hat seit dem letzten Sommer einen unsichtbaren Freund, er ist ein schwarzes (!) Monster (?) und heißt Philipp, er ist " voll kuschelig", hat Flügel und kann fliegen , seine Größe variert zwischen Hase und Pferd ! Meine Tochter sagt, Philipp ist ihr bester Freund ! Philipp bekommt oft die Schuld für unerklärliche Ereignisse, so hat er z.B. unseren Fernseher kaputtgemacht, ect. Manchmal ist Philipp wochenlang weg, und plötzlich sitzt er wieder im Baum oder so.. Irgendwie gehört das Vieh schon richtig zur Familie ! Wie und warum kommt ein Kleinkind auf solche Ideen ? Ist das normal.. ? Wie soll ich da als Mutter reagieren ? Mitspielen oder ignorieren oder .......? LG Sunny

Mitglied inaktiv - 23.01.2006, 21:36



Antwort auf: Imaginärer Freund ?

Stichwort imaginäre Gefährten Liebe Sunny, über solche imaginären Freunde in der sog. magischen Phase ist hier im Forum schon oft gesprochen worden. Unter dem Stichwort "magische Phase" und "Phantasie" kommen Sie zu vielen diesbezüglichen Anworten. In dieser Entwicklungsphase, die zeitlich vor dem objektiven Wirklichkeitsverständnis angelegt ist, erlaubt es die Phantasie dem Kind, der wirklichen Welt eine erdachte, rein subjektive zur Seite zu stellen. Für das Kind trägt diese erdachte Welt dieselben Züge von Wirklichkeit wie die tatsächliche. Auf diese Wiese kann es Wünsche, aber auch Befürchtungen in eigener Regie und durch eigene Macht inszenieren und ausleben. Die guten Seiten dieser anderen Welt sind die imaginierten Freunde oder Gefährten, die wie Geschwister in eine Auseinandersetzung oder einen Dialog einbezogen werden. Dabei steht es ganz im Belieben des Kindes, wie und wann das geschieht. Die ungünstigen Seiten dieser Scheinwelt sind die bedrohlichen Wesen, die als Gespenster, böse Monster, Hexen oder schwarze Männer usw. dem Kind Angst machen. Den Eltern kommt die Aufgabe zu, sein Kind in dieser Welt verständnivoll zu begleiten und bis zu einem gewissen Grad sogar mitzumachen. Es ist dem Kind aber wichtig zu wissen, daß seine Eltern über alles immer noch die Oberhand haben, und dabei die angstmachenden und bedrohlichen Figuren jederzeit beherrschen und abwehren können. Wichtig ist auch, daß sich die Eltern nicht zu tief in das Geschehen hinein ziehen lassen und es gar noch anheizen oder zu Erziehungszwecken zu mißbrauchen. Zwischen 5 und 6 Jahren verliert sich dieses Phänomen spontan, um aber lebenslang als rein geistiges Phantasieerleben oder Tagtraum weiter bestehen zu bleiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 27.01.2006



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