Frage: "Ich hab dich aber lieb"

Ich schrieb vor 2 Wochen schon zu diesem Thema und habe mich nicht richtig ausgedrückt. Ich schrieb ihnen schon öfters wegen meiner Zwillinge (ehem. Frühg.,z.N.erschwerte Loslösung, jetzt super Kiga, gehen auch zu fremden Kindern allein). Das Zwill-mädchen mit der erschwerten loslösung äussert jetzt immer wieder diesen Satz wenn ich etwas strenger werde "Ich hab dich aber lieb" und ich kann einfach keine Ursache finden, denn die Loslösung war ja jetzt super gut, der Kiga total akzeptiert, zu Haus eigentlich alles ruhig, bei anderen Kindern akzeptier. Kann einfach keine Urs. finden und denke viel darüber nach. In einer solchen Situation sag ich ihr immer, dass ich sie auch sehr lieb habe, aber eben auch schimpfen muss, wenn etwas nicht o.k. ist. Auch nachts ruft sie immer wieder nach mir, schläft dann aber bald wieder ein. Kann ich noch mehr tun? Danke und gutes neues Jahr

Mitglied inaktiv - 28.12.2009, 21:04



Antwort auf: "Ich hab dich aber lieb"

Stichwort: Regression Hallo, Erfahrung und Eindrücke, die Kleinkinder gemacht haben setzen sich in deren Köpfen regelrecht fest. Wenn dann ein Entwicklungs- und Reifschritt verspätet zustande kommt, sind diese Eindrücke nicht einfach ausglöscht. Das ist das, worauf ich hier im Forum immer wieder hinweise. Es geht nicht um momentane Probleme und deren Lösung, sondern immer um psychsoziale Vorgänge mit Auswirkungen auf die gesamte Persönlichkeitsentwicklung. Anders gesagt, die Probleme auch wenn sie gelöst erscheinen, holen die Eltern und Kinder immer wieder ein, wenn sie nicht auf die richtige Weise gelöst worden sind. Mit diesen Worten drückt Ihre Tochter immer einen kurzen regressiven Schritt aus, der dazu dienen soll, eine unliebsame Erfahrung und eine mitgeschlepptes Problem im Nachhinein doch noch zu lösen. Daruaf sollten Sie ich einlassen und ihrer Tochter immer wieder bestätitgen, dass es stimmt, was sie sich wünscht. Altersgemäß können sie jetzt ein kurze Erklärung anfügen, warum Sie ihr eben böse gewesen sind. Viele Grüße und auch Ihnen ein gutes neues Jahr

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.01.2010