Frage: Hilfe ! täglich nasse Hose mit 4 Jahren

mein Sohn (seit Dez. 4 Jahre) war mit 3 Jahren Tag und Nacht trocken. Seit 2-3 Monaten klappt es zwar weiterhin nachts, aber fast täglich ist regelmäßig mindestens eine Hose nass. (Wenn am Ende des Tages wirklch noch alles trocken ist, was nur noch sehr selten vorkommt, loben wir ihn auch sehr dafür). Ich weiß nicht mehr weiter,denn weder ständige Erinnerungen , ("ich muss aber nicht Mama") oder Ermunterungen ("morgen klappt es bestimmt wieder") noch irgendwelche Versprechungen oder Verbote bei nasser Hose nützen etwas - am Ende ist die Hose doch wieder nass. Ich glaube aber, dass er es eigentlich kontrollieren kann, denn es passiert hauptsächlich zu Hause oder bei Oma und so gut wie nie im Kindergarten oder unterwegs. Ich bin ziemlich verzweifelt über diese Situation und mache mir viele Gedanken wie ich reagieren soll und was ich tun kann. (Habe auch schon überlegt, ob ich einfach gar nicht darauf eigehen soll, sondern einfach nur kommentarlos die Hose wechseln.) Ich hab auch schon darüber nachgedacht, ob er sich vielleicht zurückgesetzt fühlt gegenüber seiner Schweter (1 Jahr), aber er fühlt sich sehr wohl im Kindergarten und in der verbleibenden Zeit versuhe ich, mich um beide Kinder gleichmäßig zu kümmern (sie spielen auch zusammen). Ich hoffe, Sie können mir einen Rat geben Tanja

Mitglied inaktiv - 04.01.2003, 11:13



Antwort auf: Hilfe ! täglich nasse Hose mit 4 Jahren

Liebe Tanja, bei Ihrem Sohn handelt es sich Ihrer Beschreibung nach um ein Wiedereinnässen. Da es tags stattfindet und nie nachts, dürfte ein organisches Problem ausgeschlossen sein. Es muß sich also um einen psychischen Konflikt handeln, der etwas mit der Willensfreiheit des Kindes zu tun hat. Die enorme Anspannung bei der Durchsetzung des eigenen Selbst wendet das Kind in Übersteigerung gegen sich selbst und seine natürlichen Bedürfnisse an. Die Folge ist, daß die Blase so stark gefüllt ist, daß sie zu "platzen" droht. Irgendwann geht es dann in die Hose. Was dahinter steckt, kann ich von hieraus nicht genau sagen. Am besten, Sie wenden sich an eine kompetente Beratungsstelle mit Psychologen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.01.2003