Frage: Hier geht's drunter und drüber.

Hallo, Herr Dr. Posth! Bei uns ist ziemliches Chaos, weil ich vorzeitige Wehen habe und mich absolut schonen muß. Ich erwarte Ende Dezember/Anfang Januar das dritte Kind, bin aber sehr froh, wenn ich bis Anfang Dezember komme. Unsere beiden "großen" Kinder (3 1/4 Jahre und 21 Monate) kamen beide Mitte der 36. SSW auf die Welt. Wir sind privat versichert und bekommen keine Haushaltshilfe; nur wenn ich ins KH gehe. Und das will ich natürlich nicht, weil beide Kinder sehr an mir hängen und außer einem Opa keine vertrauten Betreuer da sind. (Familie wohnt zu weit weg, Freunde sind alle berufstätig, mein Mann hat einen Job, bei dem er sich nicht freistellen lassen kann - er arbeitet sowieso schon für 3, er kann auch zuhause nicht mehr tun als er tut) Mein Vater (68) ist mit den Kindern, die er nachmittags bei uns zuhause "betreut" fast überfordert. Der Große ist morgens im KiGa (mit Begeisterung :-)), und nachmittags probiert er dann zuhause seine Grenzen aus. Er ist halt drei (und eigentlich sehr gemäßigt, nur fehlen meinem Vater die Vergleichsmöglichkeiten) und testet Opas Konsequeenz aus. Heute ist der dritte Tag und er macht echt einen Hanswurst aus meinem Vater. Wie bringe ich meinem Vater bei, sich durchzusetzen? Und wie meinem kleinen Großen, daß der Opa das halt alles nicht so routiniert macht wie wir? Oder soll ich mich ganz raushalten (schwierig, wenn ich die ganze Zeit alles mithöre "Du sollst das doch nicht machen." "Doch!" Schweigen.). Er erzählt mir auch selber, daß er beim Opa nicht lieb ist... Und: Ist es schädlich für die Kinder, wenn ich nur so rumliege und so wenig machen kann? Besser als wenn ich im KH wäre allemal... Und was wäre, wenn ich doch eine Weile reinmuß????? Richtet das bleibende Schäden an? Danke für's Zulesen... Steffanie (P.S. Ich muß es immer wieder mal sagen - Sie machen das wirklich toll hier!!!!)

Mitglied inaktiv - 23.10.2003, 17:18



Antwort auf: Hier geht's drunter und drüber.

Liebe Steffanie, Ihre Situation ist in der Tat schwierig. Am besten wäre es ja, ich würde Ihnen jemand schocken, der Sie fachlich gut ausgerüstet unterstützt. Dafür müßte ich aber einen Betrieb aufmachen. Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es aber solche Angebote wirklich. Wenden Sie sich mal an das Sozialamt oder kirchliche Hilfseinrichtungen (bitte nicht falsch verstehen). Ansonsten ist es mir unmöglich, auf die Erziehungskompetenz des Großvaters einzuwirken. Die Tatsache, daß Sie wegen vorzeitiger Wehen nicht aufstehen können, werden Ihre Kinder mit entprechenden Erklärungen schon verstehen, und es ist dabei immer besser, wenn sie zu Hause sind. Nehmen Sie Ihre Kinder noch einmal beiseite und schwören Sie darauf ein, daß sie dem Großvater nicht allzuviele Schwierigkeiten machen. Vielleicht besprechen Sie es auch einmal im Familienkreis, d.h. wenn auch Ihr Mann zu Hause ist. Viele Grüße und alles Gute

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.10.2003