Hat die starke abweisende Haltung etwas mit einem Bindungsproblem zu tun?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Hat die starke abweisende Haltung etwas mit einem Bindungsproblem zu tun?

Sehr geehrter Dr. Posth, nach einigem was ich hier gelesen habe, frage ich mich doch ob die mir gegenüber teilweise sehr stark abweisende Haltung meiner Tochter (siehe Losloesung_45443.htm) nicht auch etwas mit einem Bindungsproblem zu tun hat. allerdings würde ich davon ausgehen dass meine Tochter eigentlich eine sichere Bindung zu mir hatte als sie 1 jahr alt war. Nun frage ich mich ob evt. die Fremdbetreuung ab 18 Monaten bei TaMu mit 3 anderen Kindern (3 x 3 stunden/Woche) doch so nachteilig sein könnte. Ich bin erst wochenlang dabeigeblieben und nehme sie bis heute wieder mit wenn sie weint oder nicht will (allerdings hat sie 2-3 x zwischendurch geweint), ich bleibe auch, wenn sie will, dass ich noch bleibe,oft klappt es aber sehr gut , allerdings ist es vielleicht hauptsächlich Anpassung...denn wenn ich sage das ist doch schön, dann sagt sie das gleiche, wenn ich gehe vermeidet sie auch oft den Blickkontakt zu mir...trägt das evt. zu der teilw. extrem abweisenden Haltung bei?

von Besenstiel am 27.06.2011, 09:03



Antwort auf: Hat die starke abweisende Haltung etwas mit einem Bindungsproblem zu tun?

Hallo, das Gefühl, das Sie haben, ist verständlich und unterstreicht Ihre mütterlichen Gefühle. Auch die Übergabe an die Tagesmutter war so, wie sie sie schildern, richtig und dürfte kein Bindungsproblem zu Ihnen hervorgerufen haben. Wie im Moment die Situation bei der Tagesmutter aussieht, kann ich natürlich nicht sagen. Vielleicht gibt da doch mehr Schwierigkeiten, als Ihnen gesagt wird. Sprechen Sie noch einmal mit der Tagesmutter über das Verhalten Ihrer Tochter. Ansonsten bietet nur die derzeit starke Loslösung über den Vater eine Erklärung. Das gemeinsame Schlafen von Ihnen allen drei konnte die Irritation zwischen Ihnen und Ihrer Tochter aufheben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.06.2011