Frage: Hallo Herr Dr. Posth,

Tochter (5) seit 7 Mon. im KG (1. Fremdbetreuung), sanfte Eingewöhnung. Late Talker (2,5J), sehr selbstkritisch, spricht nicht mit Fremden, im KG nur manchmal. Macht sich zu viele Gedanken über alles, denkt sie spricht nicht gut genug und wird sowieso nicht verstanden. Tatsächlich spricht sie einige Laute noch verkehrt aus. Lt. U8 war aber alles im Rahmen, plötzlich wird uns bange gemacht(Arzt/KG) sie hätte schon lange in Sprache/Motorik gefördert werden müssen. Der KG spricht uns darauf an sie würde sich nicht integrieren, will nicht raus, wäre motorisch nicht so weit wie die anderen, spricht nicht. Erster "Verdacht" Mutismus ist haltlos, evtl. ein "selbstauferlegter" Mutismus...Jetzt wird uns eine integrative Einrichtung nahe gelegt. Sollen wir wechseln ? Und ein Sprachheilpädagoge, weil sie eben nicht mit jedem so ohne weiteres spricht. Oder Ergotherapie... Ich weiß nicht mehr weiter, was sollen wir tun ? Liebe Grüße und Danke für ihre geschätzte Meinung !

Mitglied inaktiv - 11.02.2008, 10:03



Antwort auf: Hallo Herr Dr. Posth,

Hallo, wenn Ihr KiA solche Bedenken hinsichtlich der Entwicklung Ihrer Tochter hat, warum hat er sie nicht viel früher geäußert? Oder ist das jetzt ein Anderer? wie dem auch sei, Artikulationsfehler gehören tatsächlich vor dem Schulalter sprachtherapeutisch behandelt, wenn sie entsprechend schwerwiegend sind. Das muss der KiA/KiÄ durch einen Sprachtest ermitteln. Elektiver Mutismus ist ein psychologisches Problem und kein Sprachproblem. Integrative Einrichtungen sind nur für mehrfach schwer entwicklungsgestörte Kinder gedacht. Da dürfte Ihre Tochter überhaupt nicht herein passen. Ergotherapie wiederum beschäftigt sich hauptsächlich mit statomotorischen Entwicklungsproblemen. Eine günstige Auswirkung auf das Gruppenverhalten eines Kindes kann vorkommen, ist aber meiner Auffassung nach eher ein Nebeneffekt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.02.2008