Frage: Hallo Dr. Posth

Unsere Tochter wurde im Nov. 2007 mit knapp 5 Jahren vom Opa missbraucht. Er hat sie angefasst und schmutzige Sachen gesagt. Körperlich weh getan hat er ihr nicht. Sie hat uns Eltern erzählt, dass es komisch gekitzelt hat. Als sie es erzählte haben wir ihr gesagt, dass der Opa das nicht darf und dass es gut war, dass sie es uns erzählt hat. Ich habe danach Bücher zu diesem Thema mit ihr gelesen. Sie hat dazu nur allg. Fragen gestellt. Zu ihrem Missbrauch hat sie nichts mehr gesagt. Kann sie das ohne psych. Hilfe verarbeiten/verarbeitet haben? Sie bekommt bald Frühförderung wegen großer Fremdenscheu, Schüchternheit und weil sie nicht mit Fremden sprechen kann. Diese Probleme hatte sie schon immer. Könnte dort erkannt werden, falls sie doch psych. Hilfe brauchen würde? Sollten wir ihr dann sagen, warum sie zum Psychologen muß (Missbrauch)? Den Opa sieht sie nur noch sehr selten in meiner Begleitung. Sie hat ihn (leider) trotzdem sehr lieb. Vielen Dank für Ihren Rat.

Mitglied inaktiv - 09.06.2008, 12:45



Antwort auf: Hallo Dr. Posth

Hallo (kann leider nur kurz antworten), wenn sich Ihre Tochter unverändert normal verhält und Sie ihr gesagt haben, dass an ihr nichts Schlimmes passiert ist, dann brauchen Sie die Geschichte vorerst nicht weiter zu thematisieren. Sie müsen Ihrer Tochter aber ganz klar zu verstehen geben, dass das ein Unrecht war, was der Großvater mit ihr gemacht hat. Sollte sich nun später in einer psychologischen Behandlung herausstellen, dass doch massive Konflikte in ihr vorherrschen, dann muss die Geschichte der/dem Psychologe(i)n offenbart werden. Der Großvater darf natürlich keine Möglichkeit mehr haben, mit Ihrer Tochter allein zu sein. Veile Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.06.2008