Guten Tag Herr Dr. Posth
Ich haben mal eine Frage sauber werden.Basti (05/2001) ist tagsüber trocken, er sagt wenn er pullern muss und/oder geht selbständig auf die Toilette.Wenn er aber kackern muss verlangt er eine Windel und weigert sich aufs WC zugehen.Wenn ich ihn frage warum er ES nicht auf dem WC machenmöchte, sagt er das er Angst hat das er reinfällt( die hat er doch beim pullern auch nicht?!).Ich weiß mir keinen Rat mehr, das er wirklich angst hatreinzufallen glaube ich nicht so richtig, weil es mit dem pullern ja klappt.Er will nicht nur in die Windel kackern sondern sie dann noch ewig umbehalten(er macht ein furchtbares Theater wenn ich sie ihm gleich abmachen möchte).
Haben sie vielleicht einen Rat?
Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 06.09.2004, 11:42
Antwort auf:
großes Geschäft noch in die Windel
(Stichwort Sauberkeitserziehung)
Hallo, der Akt des Trocken- und Sauberwerdens ist nicht ganz derselbe und findet oftmals nicht gleichzeitig statt. Während die Urinausscheidung sehr schnell, wenn nicht von Anfang an mit einer positiven Leistung des Selbst verbunden wird, sehen die Kinder in der Stuhlentleerung auch negative Aspekte. Zunächst glaubte man, es hänge mit dem Nicht-hergeben-wollen des Produktes Stuhl zusammen. Ich glaube aber eher, daß es etwas mit "Ekel" vor dem Aussehen und dem Geruch zu tun hat, der erst überwunden werden muß (Naturprinzip). Beim Gewickeltwerden überläßt das Kind die Beseitigung noch ganz der Mutter usw., beim Gang auf die Toilette oder das Töpfchen wird es aber mit seiner Ausscheidung konfrontiert. Daher ist es wichtig für Eltern, gerade auch den Stuhlgang neutral und mit einer gewissen Anerkennung zu quittieren. Durchaus sind auch Erklären auf einfachstem Niveau sinnvoll, wie "das ist das, was der Körper nicht gebrauchen kann, aber auch nicht behalten; das wäre ungesund". Wenn tatsächlich Angst vor dem Fortspülmechanismus in der Toilette aufkommt, wählt man besser ein Töpfchen. Aber immer sollte man warten, bis das Kind freiwillig aufs Klo geht. Auf keinen Fall darf man es zu überreden versuchen oder gar zu zwingen. Selbstbestimmtheit ist die unbedingte Devise. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 08.09.2004
Antwort auf:
großes Geschäft noch in die Windel
Hallo, unsere Tocher ist im März 2000! geboren. Sie hat das gleiche Problem. Ich kenne inzwischen einige, bei denen es auch nicht anders ist. Außer Abwarten hilft wohl nichts. Ich werde meiner Tochter auf keinen Fall Streß machen oder irgendwelche Sachen versprechen, nur damit sie etwas macht, dass sie doch noch gar nicht möchte. Das heisst, sie möchte schon, schafft es aber irgendwie nicht. Ich gebe ihr Zeit, weil ich vermeiden möchte, dass sie wegen mir eine Verstopfung bekommt. Allerdings habe ich es leicht, weil sie ihr großes Geschäft wirklich nur zu Hause macht. Im Kiga würde sie niemals nach einer Windel verlangen.
Hab Geduld. Wir wollen alle perfekte Kinder, aber die Hauptsache ist doch, dass sie gesund sind. Ob mit oder ohne Pup am Po :O) :O)
Gute Nerven (mich nervt es natürlich auch! - mal mehr mal weniger)
Sam
Mitglied inaktiv - 06.09.2004, 20:53