Frage: Gewissensbildung

Hallo Hr. Dr. Posth, ich habe einige Beiträge von Ihnen zur Gewissensbildung gelesen und das bei unserer Tochter auch so angewendet. D.h. wir haben, wenn sie wütend war und uns z.B. gehauen hat, uns traurig gestellt und ihr gesagt, dass sie uns wehtut. Dann hat sie oft "Ei" gemacht und es war wieder gut. In letzter Zeit hat sie sich dann manchmal plötzlich selbst gehauen, wenn sie gemerkt hat, dass sie uns wehgetan hat. Also - ich hab z.B. "AUA" gesagt und dann hat sie sich selbst auf den Kopf gehauen. DAs ist jetzt schon ein paarmal vorgekommen und wir sind ratlos. Wir haben sie NIE gehauen oder ähnliches, wenn etwas war, sondern waren traurig oder haben schon mal gesagt, dass wir sauer sind, wenn was schlimmes war. Aber dass sie sich selbst haut - und dann weint sie, weil ihr das Selbsthauen wehgetan hat. Will sie unbewußt ablenken oder was ist das. Ich hoffe, ich habe das alles nicht zu wirr beschrieben und sie können mir helfen. Liebe Grüße und vielen DAnk im Voraus Anja mit Jana

Mitglied inaktiv - 13.11.2003, 13:26



Antwort auf: Gewissensbildung

Liebe Anjana, Sie haben vollkommen richtig gehandelt.Was Ihre Tochter jetzt tut, ist eine spielerisch, symbolische Fortsetzung des Geschehens, bei dem Sie einübt, was sie erfahren hat. Das Spiel als symbolische Handlung (J.Piaget) wird jetzt zunehmend zur Methode, komplizierte Zusammenhänge der Realität auf eine kindlich verstehbares Niveau "herunter zu holen". So war zum Beispiel auch das Herunterwerfen und Aufheben und wieder Herunterwerfen-Spiel in der späten Säuglingszeit eine frühe, spielerische Methode, die Fallrichtung eines Gegenstandes, den sozialen Effekt und die eigene Wirkung zu erkunden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.11.2003



Antwort auf: Gewissensbildung

oT

Mitglied inaktiv - 13.11.2003, 13:28